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Yennayer 2974 – Einladung zum maghrebinischen Kulturabend mit Vortrag, Live-Musik, Kunstausstellung und Couscous. ABGESAGT!!!
13. Januar 2024: 18:30
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Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte des Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي,
Die Lage im Nahen Osten bleibt weiterhin angespannt. Leider müssen wir aufgrund dieser Umstände mitteilen, dass die für Samstag geplante Veranstaltung abgesagt wird.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Dr. Djelloul Aroui – Maghreb Haus e.V Vorsitzender
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Das Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي e.V feiert das Neujahr der Imazighen – Yennayer 2974 am 13. Januar 2024 um 18:30 Uhr im Kulturschloss Wandsbek – Königsreihe 4, 22041 Hamburg.
Wir laden herzlich zu einem maghrebinischen Kulturabend mit Vortrag, Live-Musik, Kunstausstellung und Couscous ein. Der Kulturabend steht voll und ganz im Zeichen des Maghreb.
Wir haben ein abwechslungsreiches Programm für euch vorbereitet. Neben dem Vortrag von Dr. Djelloul Aroui über “Berber-Tattoos und ihre soziokulturellen Bedeutungen” erwartet euch eine musikalische Reise durch Nordafrika mit der Tarab Band Hamburg.
Parallel dazu präsentieren wir eine Kunstausstellung von bildenden Künstlern aus dem Maghreb, bei der ausgewählte Werke von den gebürtigen Marokkaner Rachid Talbi und den gebürtigen Algerier Abdelmalek Filah vorgestellt werden. Diese ausgewählten Werke ermöglichen den Besuchern, in die faszinierende Welt der maghrebinischen Kunst einzutauchen.
Das Neujahrsfest ist traditionell ein bedeutendes Familientreffen, bei dem es üblich ist, traditionelle Kleidung zu tragen. Gerne könnt ihr die Gelegenheit nutzen und in traditioneller Kleidung erscheinen. Wir bieten all unseren Gästen, einschließlich Kindern, die Möglichkeit, traditionelle Kleidung während unseres Yennayer-Abends zu tragen. Vor Ort besteht die Möglichkeit, sich umzuziehen.
Nach maghrebinischer Tradition begrüßen wir unsere Gäste mit Pfefferminztee. Zwischendurch erwarten euch kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis. Besonders zum Neujahrfest gehört Couscous als typisches Nationalgericht des Maghreb, der seit 2020 als immaterielles Unesco-Kulturerbe gilt. Ein kleines Buffet bietet die Gelegenheit, im Anschluss miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.
Wir freuen uns außerordentlich darauf, euch bei dieser besonderen Gelegenheit willkommen zu heißen.
🇩🇿🇲🇦🇹🇳🇱🇾🇲🇷Herzlich willkommen zu unserem maghrebinischen Kulturabend!🇲🇷🇱🇾🇹🇳🇲🇦🇩🇿
Dr. Djelloul Aroui – Maghreb Haus e.V. Vorsitzender
Berber-Tattoos und ihre soziokulturellen Bedeutungen – Vortrag mit Dr. Djelloul Aroui
In seinem Vortrag spricht der gebürtige Algerier, Dr. Djelloul Aroui, über Berber-Tattoos und ihre soziokulturellen Bedeutungen. Berber-Tattoos haben eine reiche Geschichte und sind eng mit den soziokulturellen Traditionen der Berber verbunden. Diese Tattoos sind nicht nur kunstvoll, sondern tragen auch eine tiefgehende symbolische Bedeutung. Hier sind einige der allgemeinen soziokulturellen Bedeutungen von Berber-Tattoos:
- Identität und Zugehörigkeit: Berber-Tattoos dienen oft dazu, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berber-Gruppe oder Stamm zu zeigen. Sie sind ein Ausdruck der Identität und repräsentieren die kulturellen Wurzeln und Traditionen.
- Schutz und Glück: Einige Berber-Tattoos werden als Schutzmittel betrachtet, die vor bösen Kräften oder dem bösen Blick schützen sollen. Sie können auch Glück und positive Energien symbolisieren.
- Familie und Erbe: Bestimmte Tattoos repräsentieren oft familiäre Verbindungen und das Erbe einer Person. Sie können Generationen überdauern und werden als wichtiger Bestandteil der Familiengeschichte betrachtet.
- Spiritualität und Glaube: Einige Berber-Tattoos haben religiöse oder spirituelle Bedeutungen. Symbole können mit Naturgöttern, Schutzgeistern oder anderen spirituellen Überzeugungen in Verbindung stehen.
- Ästhetik und Handwerk: Abgesehen von den symbolischen Bedeutungen sind Berber-Tattoos oft für ihre kunstvolle Gestaltung und Detailtreue bekannt. Die Designs spiegeln die handwerkliche Fertigkeit und künstlerische Ästhetik wider.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bedeutungen von Berber-Tattoos je nach Region und spezifischer kultureller Gruppe variieren können. Diese Tattoos sind ein faszinierender Ausdruck der reichen kulturellen Erbe der Berber und tragen zur Erhaltung ihrer Traditionen bei.
LIVE-Musik mit Tarab-Band aus Hamburg
Die Mitglieder der Tarab-Band sind Wahlhamburger Musiker, die Tarab-Musik präsentieren. Gemeinsam entführen sie das Publikum in eine Welt voller Rhythmus, Tanz, Leidenschaft und musikalischem Rausch. Die Band wurde im Jahr 2012 gegründet und hat seither zahlreiche Konzerte in Hamburg gegeben. Die meisterhafte Kombination aus Keyboard und Gesang bildet die Grundlage für ein authentisches akustisches Erlebnis. Unter der Führung des Sängers Ziad bewegt und inspiriert die Tarab Band ihr Publikum zum Mitklatschen, Tanzen und Mitsingen. Die Band setzt sich aus dem Sänger Ziad Lammouchi, dem Keyboardspieler Ashraf Larbi und dem Oud/Geige-Spieler Adam Saidani zusammen.
Kulinarische Köstlichkeiten und festliche Kleidung
Das Neujahrsfest ist traditionell ein großes Familientreffen und ist üblich traditionelle Kleidung zu tragen. Wer möchte, kann gern die Gelegenheit nutzen und in traditioneller Kleidung erscheinen. Wir bieten all unseren Gästen, auch Kindern, gern die Gelegenheit, traditionelle Kleidung in unserem Yennayer-Abend zu tragen. Es bietet sich an, sich vor Ort umzuziehen.
Yennayer würdigt die Vielfalt der traditionellen Kleidung in ihren Formen und Farben und die bunte Vielfalt der Kleidung steht für die Vielfalt der Traditionen in den abgelegenen Regionen und Ländern des Maghreb. Es ist ein Zeichen der Freude und der Feierlichkeit.
Wir begrüßen unsere Gäste nach maghrebinischer Tradition mit Pfefferminztee, der als Zeichen der Gastfreundschaft gilt. Um Tee zuzubereiten, braucht man drei Dinge, sagen die Nomaden: die Zeit, die Glut und natürlich die Freunde. Üblicherweise werden drei Gläser gereicht nach dem weit verbreiteten Motto: „Das erste Glas ist bitter wie das Leben, das zweite stark wie die Liebe und das dritte sanft wie der Tod“.
Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis. Besonders zum Neujahrfest gehört Couscous als typisches Nationalgericht des Maghreb, der seit 2020 als immaterielles Unesco-Kulturerbe gilt. Bei einem kleinen Buffet können Sie im Anschluss miteinander ins Gespräch kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.
Yennayer – das Neujahrsfest der Imazighen
Das traditionsverankerte Neujahrsfest „Yennayer“ wird seit der Antike bis heute im Maghreb und weltweit von Maghrebinern gefeiert. Die Jahrtausend alte Festlichkeit “Yennayer”, wörtlich das „erster Monat“ oder auch als „Tor des Jahres”, wird jedes Jahr am 12. oder 13. Januar gefeiert. So wird in Algerien am 12. Januar und in Marokko und Tunesien am 13. Januar in das neue Jahr hineingefeiert. Dieses Datum entspricht dem ersten Januartag des Julianischen Kalenders, 12 Tage später als der gregorianische Kalender.
Die Berber sind die Ureinwohner Nordafrikas und nennen sich in ihrer Berbersprache selbst »AMAZIGH« (plural Imazighen), was auf Deutsch so viel wie „freie Menschen“ bedeutet.
Der Berber-Kalender ist ein alter, agrarischer Sonnenkalender, der auch „fellahi“ „bäuerlich“ genannt wird. Der Kalender ist ein später Abkömmling des von Julius Cäsar 45 v.Chr. eingeführten Julianischen Kalenders, was auch bereits die Datendifferenz von 12 bis 14 Tagen vermuten lässt. Dieser Kalender wurde während der Römischen Herrschaft auch in der Provinz Africa eingeführt und blieb nach der muslimischen Eroberung im 7. Jh. wegen seiner Orientierung an den Jahreszeiten insbesondere für die Landwirtschaft bedeutsam. Die Anzahl der Tage in den Monaten, 30 oder 31, entspricht dem der Gregorianischen Monate und der 29. Februar ist alle vier Jahre Schalttag. Aber die Reformen des Gregorianischen Kalenders – mit seinen Schaltjahrsausnahmen – machte der nordafrikanische Bauernkalender nicht mit – daher rührt die oben angesprochene Differenz.
Das “Yennayer” soll die Inthronisierung eines Pharao mit Amazigh-Wurzeln in Ägypten markieren. Es wird in Verbindung mit der Thronbesteigung von Pharao Schenschong I. gebracht. Der libysche Pharao soll den Ägyptischen Thron im Jahr 950 v. Chr. bestiegen haben, nachdem er einen erfolgreichen Feldzug gegen Ägypten geführt hatte. Auf ihn soll die 22. Dynastie Ägyptens begründet sein. Seitdem wurde dieser Tag mit dem Beginn der Landwirtschaft zusammengeführt und gefeiert. Gleichzeitig dient aber auch unter anderem nach heidnischem Brauch der Natur zu ehren und den Winter zu vertreiben.
In Algerien wurde das berberische Neujahrsfest Yennayer als berberisches Neujahr anerkannt und am 12. Januar 2018 erstmals erklärt, dass der 12 Januar ein bezahlte Feiertag ist.
Kunstausstellung aus dem Maghreb
Insgesamt zeigt die maghrebinische Kunst eine reiche Geschichte und eine lebendige Gegenwart. Vom Erbe der prähistorischen Malereien bis zur modernen zeitgenössischen Kunst bieten die Werke der maghrebinischen Künstlerinnen und Künstler einen einzigartigen Einblick in die kulturelle Identität und die kreativen Ausdrucksformen des Maghreb.
Rachid Talbi – Zeitgenössischer Maler
Der gebürtige Marokkaner Rachid Talbi ist ist ein herausragender zeitgenössischer Maler. Besonders bemerkenswert ist seine Fähigkeit, mit Licht und Schatten zu spielen, was an den Stil des Barockmalers Caravaggio erinnert. Er scheint die Farben und Formen einzuschneiden und zu meißeln, um eine beeindruckende Tiefe und Dimension in seinen Werken zu schaffen.
Rachid Talbi nutzt seine künstlerische Begabung, um Szenen des Alltags, Porträts, Fantasien, Seestücke und Stillleben in hellem und farbenfrohem Fluss darzustellen. Talbis Malstil ist vielfältig und beeindruckend. Seine Werke zeigen Einflüsse der orientalistischen Malerei, der Impressionisten und anderer Kunstströmungen. Er verwendet verschiedene Techniken wie Öl, Aquarell, Acryl, Pastell, Kohle und Bleistift, um seine Ideen und Emotionen auszudrücken.
Abdelmalek Filah – Bildender Künstler
Der gebürtige Algerier Abdelmalek Filah ist ein angesehener Künstler und Pädagoge in der bildenden Kunst. Sein künstlerischer Stil folgt den Schulen des Impressionismus und Realismus. Er ließ sich von namhaften algerischen Malern wie Nasserian (Dinet) und Girardet inspirieren. Die Umgebung, in der er lebte, insbesondere die Schönheit der Wüste und ihrer Oasen, sowie die Einzigartigkeit und Identität seiner Umgebung, darunter Dörfer, Städte und der weite Horizont, prägten seine künstlerische Vision. Seine Kunst spiegelt Motive aus dem alltäglichen Leben, Pferde und Reiter, enge Gassen alter Viertel, Obstgärten, Wasserstraßen und andere Aspekte wider, die Nostalgie für die Vergangenheit wecken.