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Einladung zum algerischen Kulturabend – Lesung und Vortrag mit Live-Musik
18. November 2022: 18:30 - 22:00
Eintritt freiDas Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي lädt ganz herzlich zum algerischen Kulturabend mit Lesung, Vortrag und Live-Musik im Kulturschloss Wandsbek (Königsreihe 4, 22041 Hamburg) am 18.11.2022 um 18:30 Uhr ein.
Nach der coronabedingten Pause starten wir wieder mit unserem Projekt “Stammtisch der Kulturen“. Der Stammtisch der Kulturen steht diesmal ganz im Zeichen Algeriens.
Das Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي nimmt zwei Ereignisse zum Anlass: am 5. Juli feierte Algerien 60 Jahre Unabhängigkeit von Frankreich und am 1. November jährte sich zum 68. Mal der Beginn des Algerienkriegs.
Dr. Djelloul Aroui hält einen Vortrag zum Thema “die koloniale Nacht in Algerien” und stellt die bewegte Geschichte Algeriens vor der Unabhängigkeit vor. Der Schwerpunkt liegt auf der französischen Kolonialherrschaft über die Gebiete der heutigen Demokratischen Volksrepublik Algerien von 1830 bis 1962.
Die Verlegerin und Expertin des Maghreb Donata Kinzelbach liest Passagen aus dem Buch „Reparationen im Dreieck Algerien, Frankreich, Deutschland“ des Politikwissenschaftlers Claus Leggewie und diskutiert mit dem Publikum.
Der Musiker Rachid Haroun wird den Kulturabend musikalisch mit dem magischen Klang der Oud und seinem Gesang umrahmen. Der gebürtige Algerier singt Lieder aus der Geschichte der andalusisch-algerischen Musik und spielt dazu auf einer Oud, der arabischen Laute.
Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.
In der Diskussionsrunde wird nicht nur an die koloniale Geschichte Algeriens erinnert, sondern werden ihre Auswirkungen auf die Gegenwart wie Frieden und Freiheit, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung erörtert. Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.
Vortrag mit Dr. Djelloul Aroui
Dr. Djelloul Aroui hält einen Vortrag zum Thema “die koloniale Nacht in Algerien” und stellt die bewegte Geschichte Algeriens vor der Unabhängigkeit vor. Der Schwerpunkt liegt auf der französischen Kolonialherrschaft über die Gebiete der heutigen Demokratischen Volksrepublik Algerien von 1830 bis 1962.
Der gebürtige Algerier, Vorsitzender des Maghreb Hauses e.V., engagiert sich für Toleranz und friedliches Zusammenleben und sein Anliegen ist es, die Vermittlung der maghrebinischen Kultur und ihres Beitrages zur europäischen Kultur und zum Weltkulturerbe. Der promovierte Informatiker ist in der IT-Branche tätig und Experte für Digitale Transformation.
In seinem Vortrag geht Dr. Aroui auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen während der französischen Kolonialherrschaft über Algerien ein, die unter sozialistischer, liberaler und konservativer Verantwortung in einem Land besonders schwer wogen, das mit Geschichte und Mythos der „droits de l’homme“ – als Herzstück der Französischen Revolution von 1789 – wie kaum ein zweites verbunden war. Der Algerienkrieg steht in den Standarddeutungen für den Verrat einer westlichen Demokratie an ihren eigenen Prinzipien, für brutale Unterdrückung, immense Opferzahlen und die Etablierung systematischer Folter. Er war einer der blutigsten Befreiungskriege des 20. Jahrhunderts – dabei war Algerien offiziell gar keine Kolonie, sondern französisches Staatsgebiet – und markierte den Anfang vom Ende der 132 jährigen französischen Kolonialherrschaft in Algerien.. Der Prozess der Befreiung von kolonialer Herrschaft wird als tiefgreifendes Trauma erlebt: massive Zwangsumsiedlung ländlicher Bevölkerungsteile, Folterpraktiken, willkürliche Inhaftierungen und Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren. Der Algerienkrieg belastet die französische Nation bis heute. Man sollte meinen, dass Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg genug gehabt hätte von Gewalt und Gefechten. Doch nur neun Jahre später befindet es sich mit Algerien im Krieg um dessen Unabhängigkeit. Der Algerienkrieg wurde von 1954 bis 1962 ausgefochten und markierte den Zusammenbruch der französischen Kolonialmacht. Er kostete rund 1.5 Millionen Algerier und rund 25.000 Franzosen das Leben. Rund eine Million „pieds-noirs“ verließen verbittert das Land und siedelten sich zumeist in Südfrankreich an.
Lesung mit Donata Kinzelbach
Die Verlegerin und Expertin des Maghreb Donata Kinzelbach liest Passagen aus dem Buch „Reparationen im Dreieck Algerien, Frankreich, Deutschland“ des Politikwissenschaftlers Claus Leggewie und diskutiert mit dem Publikum. Der Autor skizziert in diesem Buch den schicksalhaften Weg Algeriens von der Kolonialzeit bis heute unter verschiedenen Blickwinkeln, insbesondere im Dreiecksverhältnis Algerien-Frankreich-Deutschland. Der Wechsel von persönlichen Begegnungen und Erlebnissen, von Reportagen mit politischer und sozialwissenschaftlicher Analyse lassen beim Lesen keine Müdigkeit aufkommen. Schlaglichter auf die frühe Kolonialisierung, den Alltag der Siedlergesellschaft und der blutige Freiheitskampf kommen ebenso vor wie der algerische Fußball, die algerische Arbeitsmigration, die Rolle der Frauen, die Bedeutung der Kunst. Ergänzt werden die Texte durch eine eindrucksvolle Bilderauswahl von der Kolonialzeit über die Befreiung bis zur Demokratiebewegung Hirak.
Donata Kinzelbach ist eine deutsche Verlegerin, studierte Komparatistik in Mainz und gründete dort 1987 den Verlag Donata Kinzelbach. Der Maghreb und seine Autoren ist die Welt, auf die sich der Verlag Donata Kinzelbach seit mehr als 35 Jahren als einziger Verlag für Literatur aus dem Maghreb in Deutschland spezialisiert hat. Bislang liegen über 100 Titel namhafter Autoren aus Marokko, Algerien und Tunesien in Übersetzung aus dem Französischen und Arabischen vor, die vom Donata Kinzelbach Verlag herausgegeben worden sind. Donata Kinzelbach leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Kennenlernen des Maghreb. Sie erhielt 2000 für ihr Lebenswerk den Medienpreis „Mohammed Nafi Tschelebi“ des Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland Stiftung e.V. (ZIAD) und wurde 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz für besondere verlegerische Verdienste und interkulturellen Einsatz ausgezeichnet.
Live-Musik mit Rachid Haroun
Der Musiker Rachid Haroun wird den Kulturabend musikalisch mit dem magischen Klang der Oud und seinem Gesang umrahmen. Der gebürtige Algerier singt Lieder aus der Geschichte der andalusisch-algerischen Musik und spielt dazu auf einer Oud, der arabischen Laute. Die Wurzeln von Rachids andalusisch-arabischen Musik liegen weit zurück, in den Tagen des frühen Mittelalters, als die Mauern noch Teil der multikulturellen spanischen Gesellschaft waren. Mit seiner andalusisch-algerischen Musik entführt er das Publikum in eine Welt voller Leidenschaft, Rhythmus, Tanz und »Tarab« – Rausch und Genuss von Musik..
Kulinarische Köstlichkeiten
Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.
Wir begrüßen unsere Gäste nach maghrebinischer Tradition mit Pfefferminztee. Der Pfefferminztee ist nicht nur ein reines Getränk sondern, gilt als Zeichen der Gastfreundschaft und ist ein im Maghreb weit verbreiteter Brauch. Um ein Tee zuzubereiten, braucht man drei Dinge, sagen die Nomaden: die Zeit, die Glut und natürlich die Freunde. Üblicherweise werden drei Gläser gereicht nach dem weit verbreiteten Motto: „Das erste Glas ist bitter wie das Leben, das zweite stark wie die Liebe und das dritte sanft wie der Tod“.
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Ich bin sehr interessiert mit dem maghreb-haus. de Kontakt aufzunehmen um so einen Abend auch im Literaturcafe in Nürnberg umzusetzen mit Ihnen und Donata Kinzelbach.
Ich bin sehr interessiert mit dem maghreb-haus. de Kontakt aufzunehmen um so einen Abend auch im Literaturcafe in Nürnberg umzusetzen mit Ihnen und Donata Kinzelbach.
Für eine bessere Kommunikation habe ich Ihnen eine Email geschickt. VG Dr. Djelloul Aroui