###################ABGESAGT!!!
Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte des Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي,
Leider müssen wir mitteilen, dass die für Samstag geplante Veranstaltung aufgrund der angespannten Lage im Nahen Osten abgesagt wird. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Wir danken für Euer Verständnis!
Dr. Djelloul Aroui – Maghreb Haus e.V Vorsitzender
###################ABGESAGT!!!
Das Maghreb Haus e.V. – البيت المغاربي lädt herzlich zu einem algerischen Kulturabend im Kulturschloss Wandsbek, Königsreihe 4, 22041 Hamburg, am 04.11.2023 um 18:30 Uhr ein.
Das Maghreb Haus e.V. ehrt Emir Abdelkader mit Kulturabend anlässlich seines 140. Todestages, der als ein Bindeglied zwischen Orient und Okzident fungierte. Dieser Kulturabend steht voll und ganz im Zeichen der Toleranz!
Wir haben ein abwechslungsreiches Programm für euch vorbereitet. Neben den Vorträgen von Landschaftsarchitekt Kamel Louafi und dem Vorsitzenden des Maghreb Haus e.V., Dr. Djelloul Aroui und dem Initiator und Organisator der Arabischen Kulturwochen Dr. Mohammed Khalifa erwartet euch eine Kunstausstellung zur Arabischen Schriftmalkunst von Noureddine Kour. Zusätzlich werden inspirierende zweisprachige Sufi-Dichtungen vorgetragen, darunter “O Herrlichkeit!” von Muhyiddin Ibn ‚Arabi und “Das Lied der Rohrflöte” von Jalal Edin Rumi, um die reiche kulturelle Verbindung zu unterstreichen. Musikalisch wird der Kulturabend von den Künstlern Rachid Haroun, Adam Saidani, Nidal Chamali und Hanni Ibrahim mit spiritueller LIVE-Musik begleitet.
Die Gäste werden nach algerischer Tradition mit Pfefferminztee begrüßt. Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis. Bei einem kleinen Buffet habt ihr die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.
Wir freuen uns sehr darauf, euch bei dieser besonderen Gelegenheit willkommen zu heißen.
🇩🇿❤️ Willkommen zu unserem algerischen Kulturabend! Dr. Djelloul Aroui – Maghreb Haus e.V. Vorsitzender ❤️🇩🇿
Der Orientalisch-Islamische eine Oase der Begegnung zwischen Orient und Okzident – Vortrag mit Kamel Louafi
Der gebürtige Algerier und Landschaftsarchitekt Kamel Louafi hält einen inspirierenden Vortrag über die traditionelle orientalisch-islamische Gartenbaukunst, bei der eine klare und strenge geometrische Ordnung von höchster Bedeutung ist. Seine Präsentation beleuchtet die Faszination und Choreografie der Landschaft und zeigt, wie in diesen Gärten Elemente aus Kunst und Landschaftsarchitektur zu einer harmonischen Verschmelzung von “Orient und Okzident” führen. Orientalisch-islamische Gärten sind Oasen der stillen Freude und sinnlichen Genüsse, die eine vollkommene Harmonie und mystische Schönheit ausstrahlen.
In seinen Projekten strebt Kamel Louafi danach, natürliche Elemente und menschliche Bedürfnisse miteinander in Einklang zu bringen. Seine Gestaltungen reichen von öffentlichen Plätzen über Parkanlagen bis hin zu privaten Gärten, wobei er stets auf eine harmonische Integration der Umgebung achtet. Seine Arbeit zeigt ein tiefes Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Landschaft, Kultur und Mensch.
Im Juli 2023 wurde Kamel Louafi mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Diese Anerkennung ist eine bemerkenswerte Würdigung für Kamel Louafi und sein bedeutendes Schaffen als Landschaftsarchitekt.
Der Sufi-Mystiker & Freiheitskämpfer Emir Abdelkader – Vortrag mit Dr. Djelloul Aroui
In seinem Vortrag spricht der gebürtige Algerier, Dr. Djelloul Aroui, über Emir Abdelkader, den algerischen Nationalhelden und Wegbereiter der algerischen Nation. Dabei wird er nicht nur auf Abdelkaders Rolle als Widerstandskämpfer und Gründer des modernen algerischen Staates eingehen, sondern auch sein leidenschaftliches Engagement für Toleranz und den interkulturellen sowie interreligiösen Dialog zwischen den Völkern und Religionen hervorheben – Werte, die in unserer heutigen Zeit von großer Bedeutung sind. Emir Abdelkader war nicht nur ein außergewöhnlicher Kriegsherr, der zur Waffe greifen musste, um sein Land zu befreien, sondern auch ein Dichter, Philosoph, Sufi, Theologe und vor allem ein Mensch, der anderen und der Welt gegenüber offen und von einem wunderbaren Humanismus geprägt war. Er fungierte als Bindeglied zwischen Orient und Okzident. Dies verdeutlicht die universelle Bedeutung von Emir Abdelkader und seine tiefgreifende Wirkung auf die Geschichte und die Menschen seiner Zeit.
Der Vortrag wird aufregende Einblicke in das Leben von Emir Abdelkader bieten und seine bewegende Geschichte beleuchten, angefangen bei seinem mutigen Widerstand gegen die französische Kolonisierung, über seine Festnahme und Inhaftierung im Schloss von Amboise, bis hin zu seinem Exil nach Damaskus und seinem bemerkenswerten Einsatz für verfolgte Christen. Es ist bemerkenswert, dass Abdelkaders Tod weltweit Anerkennung fand, wie in einem Nachruf der Neuen Zürcher Zeitung vom 29. Mai 1883 zum Ausdruck kommt: “Mit Abd-el-Kader ist eine grosse Gestalt der mohammedanischen Welt aus dem Leben geschieden. In seiner Person vereinigte er den Helden, dessen Thaten Europa mit Bewunderung erfüllten.” Dies verdeutlicht die universelle Bedeutung von Emir Abdelkader und seine tiefgreifende Wirkung auf die Geschichte und die Menschen seiner Zeit.
Dr. Aroui ist Vorsitzender des Maghreb Haus e.V. und Mitglied des Wandsbeker Integrationsbeirates. Er engagiert sich für Toleranz und friedliches Zusammenleben und sein Anliegen ist es, die Vermittlung der maghrebinischen Kultur und ihres Beitrages zur europäischen Kultur und zum Weltkulturerbe. Der promovierte Informatiker ist in der IT-Branche tätig und Experte für Digitale Transformation.
Die Toleranz in der islamischen Mystik – Vortrag mit Dr. Mohammed Khalifa
Der gebürtige Ägypter, Dr. Mohammed Khalifa, hält einen Vortrag über die Toleranz in der islamischen Mystik und verdeutlicht, wie der Sufismus, auch als islamische Mystik bekannt, eine tiefe spirituelle Verbindung zu anderen Religionen und Kulturen ermöglicht. Der Sufismus dient als Brücke zwischen dem reichen Erbe des Orients und dem fortschrittlichen Gedankengut des Okzidents. Eine erstaunliche Rolle spielt die überwiegend in Algerien und Frankreich beheimatete Sufi-Gemeinschaft der Alawiyya, die auch einen Zweig in der Schweiz und in Deutschland hat und heute weltweit in der AISA organisiert ist – eine als NGO anerkannte Organisation von der UNO mit einem Sonderberaterstatus im Wirtschafts- und Sozialrat. In seinem Vortrag geht Dr. Khalifa auf den Ursprung des Sufismus und der Sufi-Bruderschaften ein, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Er zeigt auf, wie diese Form der islamischen Mystik durch ihre Offenheit, Toleranz und pluralistische Auffassung von Religion sowie ihre Liebe zu allen Menschen, unabhängig von deren religiösen, kulturellen und ethnischen Hintergründen, ein friedliches Zusammenleben fördern kann.
Dr. Mohammed Khalifa unterrichtet seit 2002 klassisches Hocharabisch, Ägyptisch-Arabisch und arabische Landeskunde an der Universität Hamburg in der Abteilung Geschichte und Kultur des Vorderen Orient. Darüber hinaus ist er der Initiator und Organisator der Arabischen Kulturwochen, die hauptsächlich an der Universität Hamburg stattfinden.
Spirituelle LIVE-Musik mit Rachid Haroun, Adam Saidani, Nidal Chamali & Hani Ibrahim
Musikalisch wird der Kulturabend von den Künstlern Rachid Haroun, Adam Saidani, Hani Ibrahim und Nidal Chamali begleitet, die mit ihrer spirituellen Musik eine faszinierende Aufführung sorgen. In ihrer Performance verschmelzen sie algerisch-andalusische und orientalisch-arabische Musik zu einem einzigartigen Erlebnis, das von spirituellen und mystischen Gesängen geprägt ist. Jeder dieser Künstler trägt mit Leidenschaft dazu bei, die Aufführung mit seiner einzigartigen Expertise zu bereichern, sei es durch Gesang oder virtuoses Spiel von Instrumenten.
Der gebürtige Algerier Rachid interpretiert Lieder aus der reichen Geschichte der andalusisch-algerischen Musik und begleitet sich dabei virtuos auf einer algerischen Mondola. Der talentierte Multi-Instrumentalist Adam, aus Tunesien stammend, singt und verzaubert das Publikum mit Oud und Geige. Hani, ein leidenschaftlicher Trommler aus Ägypten, sorgt mit Bendir und Trommel für den mitreißenden Rhythmus. Der gebürtige Syrer Nidal beeindruckt mit seinen andalusischen Muwashahat-Gesängen. Diese Lieder verbinden die Zuhörer auf tiefe Weise mit dem Rhythmus des Lebens. Dieses einzigartige musikalische Erlebnis verspricht, die Zuhörer in eine Welt voller Spiritualität und Mystik zu entführen.
Ausstellung zur Arabischen Schriftmalkunst von Noureddine Kour
Gleichzeitig mit dem Kulturabend wird eine Ausstellung zur Arabischen Schriftmalkunst und bildenden Kunst von Noureddine Kour präsentiert. In dieser Ausstellung stellt Dr. Djelloul Aroui ausgewählte Werke von den gebürtigen Algerier Noureddine Kour vor. Diese Werke werden mit zahlreichen Abbildungen visualisiert und durch einen einführenden Text erläutert. Die ausgewählten Werke ermöglichen den Besuchern, in die Welt der algerischen Kunst einzutauchen.
Der gebürtige Algerier Noureddine Kour gehört zur “Hurufiyya-Schule”, einer Kunstrichtung, die die arabische Sprache, Buchstaben und Textelemente als visuelle Kompositionselemente einsetzt. Die Bezeichnung “Hurufiyya” leitet sich vom arabischen Wort “ḥurūf” ab, was “Buchstaben” bedeutet. Diese Kunstbewegung spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung der zeitgenössischen arabischen Kunst. Die Künstler der Hurufiyya-Schule, darunter Noureddine Kour, setzten sich intensiv mit einer neuen künstlerischen Identität auseinander, die aus ihrer eigenen Kultur und ihrem Erbe stammt. Dabei integrierten sie erfolgreich islamische visuelle Traditionen, insbesondere die Kalligrafie, in zeitgenössische Kompositionen. Noureddine Kour schätzt Hurufiyya, als eine umfassende Kunstform, die alle Aspekte der bildenden Künste vereint. Seine Werke zeichnen sich durch Elemente wie Bewegung, Harmonie, Kontrast, Komposition und Originalität aus, die diese Kunstform ausmachen. Dabei sind seine Arbeiten sowohl von der Ästhetik der arabischen Kalligrafie als auch von den Farben, der Symbolik und den dekorativen Traditionen seiner Heimat beeinflusst.
Sufi-Dichtungen
Die Sufi-Bewegung hat im Laufe der Jahrhunderte eine reiche Tradition der Poesie entwickelt, die als Sufi-Dichtung bekannt ist. In der Sufi-Dichtung spielen Liebe, Sehnsucht und Hingabe zu Gott eine zentrale Rolle.
Kamel und Amir Hallouane präsentieren inspirierende zweisprachige Sufi-Dichtungen sowohl auf Deutsch als auch auf Arabisch. Darunter sind “O Herrlichkeit!” von Ibn Arabi und “Das Lied der Rohrflöte” von Jalal Edin Rumi, um die reiche kulturelle Verbindung zwischen Orient und Okzident zu betonen und die Bedeutung der Sufi-Dichtungen im Sufismus zu verdeutlichen.
Der Sufismus, eine mystische Strömung des Islam, ist eng mit der Poesie verknüpft. Besonders bekannt sind die Dichtungen von Mevlana Jalal Edin Rumi und ash-shaykh al-akbar Muhyiddin Ibn Arabi, die eine zentrale Rolle im Sufismus spielen und die spirituellen Ideale und Erfahrungen der Sufis auf poetische Weise ausdrücken. Diese Sufi-Dichter haben einen erheblichen Einfluss auf die Welt der Poesie und Literatur gehabt. Die Themen, die in der Sufi-Dichtung behandelt werden, reichen von der Liebe zu Gott über die Natur der Existenz bis hin zur inneren Transformation und der Reise der Seele. Diese Form der Poesie zeichnet sich durch eine tiefe spirituelle und mystische Dimension aus und drückt häufig die Suche nach Gott, die Liebe zur göttlichen Wirklichkeit sowie die Sehnsucht nach spiritueller Erleuchtung aus.
Die Sufi-Dichtung ist bekannt für ihre metaphorische Sprache und ihren Ausdruck der mystischen Erfahrung. Sie hat einen bedeutenden Einfluss auf die islamische Kultur und Literatur gehabt und wird bis heute von Menschen auf der ganzen Welt geschätzt und gelesen, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit. Die Liebe zu Gott und die Suche nach spiritueller Erfüllung sind zentrale Themen, die in der Sufi-Dichtung immer wiederkehren.
Hier sind einige der erwähnten Sufi-Dichter und ihre Gedichte:
- Jalal ad-Din Rumi
Rumi, auch als Mevlana Jalal Edin Rumi bekannt, war ein bedeutender persischer Sufi-Dichter des 13. Jahrhunderts. Seine Gedichte sind bekannt für ihre tiefe Spiritualität und ihre Betonung der Liebe zu Gott. Ein bekanntes Werk von Rumi ist das “Mathnawi” oder “Masnavi,” ein episches Gedicht, das die Suche der Seele nach Gott beschreibt.
- Ibn Arabi
Ibn Arabi, auch als ash-shaykh al-akbar Muhyiddin Ibn Arabi, war ein Sufi-Dichter und Mystiker des 12. Jahrhunderts. Genannt der “Größte Meister”, gilt als einflussreichster Mystiker der islamischen Welt. Seine Werke sind geprägt von philosophischen und mystischen Ideen und erkunden die Natur der menschlichen Seele und ihre Beziehung zu Gott.
- Abu Madyan al-Ghawth
Abu Madyan war ein nordafrikanischer Sufi-Dichter des 12. Jahrhunderts. Seine Gedichte zeichnen sich durch ihre Einfachheit und Tiefe aus und betonen die Bedeutung der inneren Erfahrung und Hingabe in der Sufi-Praxis.
- Ahmad al-Alawi
Ahmad al-Alawi war ein algerischer Sufi-Heiliger des 19. Jahrhunderts. Seine Gedichte reflektieren die Sufi-Ideale der Liebe, Hingabe und spirituellen Erleuchtung.
Der Alawiyya Orden und die AISA
Der Alawiyya Orden wurde von Scheich Ahmed Al-Alawi (1869-1934) gegründet und ist heute weltweit in der AISA (Association Internationale Soufie Alawiyya) organisiert. Die Sufi-Gemeinschaft der Alawiyya ist in Algerien und Frankreich beheimatet, die auch einen Zweig in der Schweiz und in Deutschland haben. Im Juni 2014 wurde die AISA von den Vereinten Nationen als NGO anerkannt und hat seitdem den Sonderberaterstatus im Wirtschafts- und Sozialrat der UNO. Sie setzt sich für Gleichberechtigung, die Förderung einer Kultur des Friedens und des Zusammenlebens sowie den interreligiösen Dialog ein. Der gegenwärtige spirituelle Lehrmeister des Alawiyya-Ordens, Scheich Khaled Bentounes, stammt aus Algerien und ist Schriftsteller, Pädagoge sowie Mitglied im Weltkongress der Rabbiner und Imame – ein Botschafter des Friedens.
Der Sufismus im Maghreb hat einen maßgeblichen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und dem friedlichen sowie toleranten Miteinander der Menschen in dieser Region geleistet. Seit dem 12. Jahrhundert gibt es hier Sufi-Bruderschaften, die als Zaouias bekannt sind und sowohl eine spirituelle als auch eine soziale Rolle spielen. Im Laufe der Jahrhunderte haben bedeutende Sufi-Heilige die Entwicklung des Sufismus im Maghreb geprägt. Dazu gehören die Sufi-Heiligen des 12. Jahrhunderts Abdelkader al Jilani (1077–1166), der als Vater des Alkadiria-Ordens gilt, und Sidi Bumadyan (1126 – 1198), der als Vater des Almadinia-Ordens betrachtet wird. Aus dem Almadinia-Orden entstand später der Schadiliya-Orden von seinem Lehrmeister Abu al-Hasan al-Shadhili (1197-1258). Des Weiteren spielten der Sufi-Heilige des 20. Jahrhunderts und Gründer des modernen Alawiyya-Ordens, Scheich Ahmed Al-Alawi (1869-1934), sowie sein gegenwärtiger spiritueller Lehrmeister, Scheich Khaled Bentounes, eine entscheidende Rolle. Diese Sufi-Traditionen haben nicht nur eine tiefe spirituelle Bedeutung, sondern auch eine bedeutende soziale und kulturelle Rolle in der Maghreb-Region gespielt und tragen bis heute zur Verständigung und Toleranz zwischen den Menschen bei. Der Vortrag bietet faszinierende Einblicke in die Welt der islamischen Mystik und die einflussreiche Rolle, die sie in der Maghreb-Region gespielt hat.
Die beeindruckende Vielzahl an Bezeichnungen und Titeln, die Emir Abdelkader (1808-1883) zugeschrieben werden, gewährt einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt seiner Persönlichkeit und die herausragende Bedeutung seiner Rolle in der Geschichte. Er war weit mehr als nur ein außergewöhnlicher Kriegsherr, der gezwungen war, die Waffen zu ergreifen, um sein Land zu befreien. Abdelkader war ebenso ein Dichter, Philosoph, Sufi, Theologe und vor allem ein Mensch, der offen gegenüber anderen und der Welt war.
Er wird als visionärer Gründer des modernen algerischen Staates gefeiert und als Pionier in Bezug auf die Rechte von Kriegsgefangenen angesehen, wodurch er Maßstäbe setzte. Seine Rolle als Vermittler des Friedens zwischen Europa und dem Islam sowie als Brückenbauer zwischen Orient und Okzident war von unermesslicher Bedeutung. Darüber hinaus verkörperte er herausragende Werte des Humanismus, der Mystik und der Toleranz. Als Sufi-Mystiker verstand er es meisterhaft, alte Traditionen mit der modernen Welt zu verknüpfen. Diese beeindruckende Palette an Qualifikationen und Titeln veranschaulicht die außergewöhnliche Bedeutung und Tiefe seines Lebenswerks.
Abdelkader stammte aus einer Familie von Sufi-Gelehrten und wurde um 1808 in der Nähe von Mascara im Westen des heutigen Algerien geboren. Als Frankreich 1832 die Stadt Algier eroberte, die zuvor unter loser osmanischer Herrschaft gestanden hatte, reagierte Abdelkader auf das resultierende Machtvakuum mit der Etablierung eines lokalen Staatswesens in Westalgerien. Damit machte er den Franzosen die Vorherrschaft streitig.
Der als Emir auftretende Abdelkader ist ein begnadeter Kriegsherr, aber auch ein leidenschaftlicher Friedenskämpfer. Trotz der Tatsache, dass er ein treuer Anhänger seiner Religion und der Traditionen ist, setzt er sich das Ziel, Algerien zu einem modernen Staat zu machen. Als die französischen Truppen in Algerien einmarschieren, muss Emir als Führer aller Gläubigen Widerstand leisten – jedoch ohne Erfolg und für ihn und seine Familie beginnt ein Leidensweg voller Hoffnungen und unerfüllter Versprechen.