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Yennayer 2973 – Einladung zum maghrebinischen Kulturabend mit Märchenlesung, Vortrag, Live-Musik, Kunstausstellung und Couscous
13. Januar 2023: 18:30 - 22:00
Eintritt frei.Spenden erwünscht!as Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي e.V feiert das Neujahr der Imazighen – Yennayer 2973 am 13. Januar 2023 um 18:30 Uhr im Kulturschloss Wandsbek – Königsreihe 4, 22041 Hamburg.
Das Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي e.V nimmt Yennayer 2973 zum Anlass und lädt herzlich zu einem maghrebinischen Kulturabend mit Märchenlesung, Vortrag, Live-Musik, Kunstaustellung und Couscous ein. Der Stammtisch der Kulturen steht diesmal ganz im Zeichen des Maghreb.
Die Imazighen sind die Ureinwohner Nordafrikas und beginnen am 13. Januar das Jahr 2973. „Assguass Amggaz!“ oder „Assguass Ambarki“ (Frohes Neues Jahr!) lautet ein Neujahrswunsch auf Tamazight, einer der wichtigsten Berbersprachen im Maghreb.
Im Mittelpunkt dieses Abends steht die Märchenlesung der besonderen Art aus der Welt der Nomaden und Beduinen von Naceur Charles Aceval. Der aus Algerien stammende Märchenerzähler ist unser Gast und lädt uns erneut auf eine Reise in die wunderbare Welt der frei erzählten Märchen voller Magie und Lebensfreude ein.
Musikalisch wird der Märchenerzähler mit zauberischen Klängen von den talentierten Multiinstrumentalisten Ali Shibly und Adam Saidani begleitet, die den Kulturabend mit dem magischen Klang der Oud, Geige, Mandoline und Flöte und ihrem Gesang umrahmen werden.
Dr. Djelloul Aroui stellt die Geschichte und Tradition des Maghreb vor und gibt Einblicke in die faszinierende Kultur des Maghreb.
Die Künstlerin Halaa Bahri zeigt ihre Werke und spricht über ihre Inspiration und Gemälde. Mit ihren ausgewählten Werken gibt sie einen Einblick in die faszinierende Welt der arabischen Schriftmalkunst.
Das Neujahrsfest ist traditionell ein großes Familientreffen und ist üblich an Neujahr traditionelle Kleidung zu tragen. Wer möchte, kann gern die Gelegenheit nutzen und in traditioneller Kleidung erscheinen. Wir bieten all unseren Gästen, auch Kindern, gern die Gelegenheit, traditionelle Kleidung in unserem Yennayer-Abend zu tragen. Es bietet sich an, sich vor Ort umzuziehen.
Wir begrüßen unsere Gäste nach maghrebinischer Tradition mit Pfefferminztee. Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis. Besonders zum Neujahrfest gehört Couscous als typisches Nationalgericht des Maghreb, der seit 2020 als immaterielles Unesco-Kulturerbe gilt. Bei einem kleinen Buffet können Sie im Anschluss miteinander ins Gespräch kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.
Lassen Sie sich verzaubern durch einen Abend voller Gerüche, Geschichten und Musik.
Geschichte und Tradition des Maghreb mit Dr. Djelloul Aroui
Der gebürtige Algerier Dr. Djelloul Aroui stellt die Geschichte und Tradition des Yennayer vor und gibt Einblicke in die faszinierende Kultur des Maghreb.
Die Berber sind die Ureinwohner Nordafrikas und nennen sich in ihrer Berbersprache selbst »AMAZIGH« (plural Imazighen), was auf Deutsch so viel wie „freie Menschen“ bedeutet. Das Land der Imazighen wird heute Maghreb genannt und das Neujahr der Imazighen „Yennayer“ ist eines der ältesten Volksfeste, das seit der Antike bis heute in Nordafrika und weltweit von Maghrebinern gefeiert wird und in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge im Kulturschloss Hamburg-Wandsbek.
Die Kultur des Maghreb ist sehr bunt und unverwechselbar. Auf dem Boden des heutigen Maghreb haben sich unterschiedliche Kulturen über die Jahrtausende vermischt und gegenseitig beeinflusst. Zahlreiche Zivilisationen von den Phöniziern, Römern und Byzantinern über den Arabern und den Mauren bis hin zu den Türken und den Europäern haben im ursprünglichen Land der Berber ihre Spuren hinterlassen, die sich noch heute in den Ortsnamen und Baustilen bemerkbar machen und in Monumenten und Museen, aber auch in den Gesichtern der Menschen, Traditionen und Bräuche zu sehen sind.
Der Vorsitzender des Maghreb Hauses e.V., Dr. Djelloul Aroui liegen Toleranz und das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Konfessionen und Kulturen am Herzen. Sein Anliegen ist es, die maghrebinische Kultur und ihren Beitrag zur europäischen Kultur und zum Weltkulturerbe zu vermitteln. Dr. Aroui lebt seit etwa 30 Jahren in Hamburg, hat an der Universität Hamburg in Informatik promoviert und wohnt mit seiner Familie in Rahlstedt . Er ist mit Leidenschaft in der IT-Branche tätig und spezialisiert auf Digitale Transformation.
Nomadenmärchen aus dem Maghreb mit Naceur Charles Aceval
Im Mittelpunkt dieses Abends steht die Märchenlesung der besonderen Art aus der Welt der Nomaden und Beduinen von Naceur Charles Aceval. Der aus Algerien stammende Märchenerzähler ist unser Gast und lädt uns erneut auf eine Reise in die wunderbare Welt der frei erzählten Märchen voller Magie und Lebensfreude ein. Aceval ist ein Märchenerzähler mit einer ungewöhnlichen Biografie. Als Sohn einer algerischen Nomadenfamilie verbrachte er seine Kindheit in den Nomadenzelten der Familie seiner Mutter – eines Nomadenstamms der Ouled Sidi Khaled in Tousnina – Tiaret. Aceval, der mittlerweile seit 40 Jahren in Deutschland lebt und heute in Weil im Schönbuch wohnt, vereint mehrere Kulturen in sich. Er erzählt im algerischen Dialekt, auf Französisch und auf Deutsch mit Charme und Humor und schlägt mit seiner Erzählkunst eine Brücke zwischen Menschen und Ländern, zwischen dem Maghreb und Europa – ein Mittler zwischen Kulturen.
Die Helden, die aus Acevals warmer Stimme entspringen, nehmen die Zuhörer schnell mit in das Leben der Nomaden und früheren Karawanen. Aceval lässt sein Publikum an seiner Erzählkunst teilhaben, in der das gesprochene Wort magische Eigenschaften besitzt und eröffnet den Zuhörern die Möglichkeit, die Weisheitsgeschichten seines Nomadenstammes kennen zu lernen. Die spannendsten Weisheitsgeschichten und Märchen hat er ins Deutsche übersetzt und in einer Reihe von Büchern im Papermoon-Verlag herausgebracht.
Aceval sagt: “Märchen sind in meiner Kultur etwas besonderes. Genau so wie das traditionelle Couscous bei uns im Maghreb einen besonderen, ‘heiligen’ Charakter hat, und als Opfergabe zu besonderen Anlässen gegeben wird, so gilt auch für das Erzählen von Märchen: sie sind ein Geschenk, eine Opfergabe!”
“Überall wo Menschen sind, lebt das Wort und reist mit ihnen. Menschen die Geschichten erleben, erzählt oder gehört haben kommen und gehen. Allein das Wort bleibt, reist und erreicht immer sein Ziel. Und wenn die Menschen längst fort sind, so lebt das Wort weiter und die Erzählungen reisen mit anderen Menschen. So ist das Wort heute zu Euch gekommen. Bewahrt es in Euren Herzen und erzählt es weiter, Euren Geschwistern, Euren Freundinnen und Freunden und Verwandten. Lasst es weiterreisen, das Wort!“ “Hört, damit die Geschichte weiterreisen kann! Hört, damit das Wort nicht stirbt!” so begrüßt Aceval seine Gäste. Lassen Sie sich in eine besondere Welt entführen!
Musikalische Reise durch Nordafrika und den Orient mit Ali Shibly und Adam Saidani
Musikalisch wird der Märchenerzähler mit zauberischen Klängen von den talentierten Multiinstrumentalisten Ali Shibly und Adam Saidani begleitet, die den Kulturabend mit dem magischen Klang der Oud, Geige, Mandoline und Flöte und ihrem Gesang umrahmen werden. Der aus Tunesien stammende Musiker Adam Saidani und der aus dem Irak stammende Musiker Ali Shibly laden das Publikum auf eine Entdeckungsreise durch das maghrebinische und orientalische Musikrepertoire ein, singen mit Leichtigkeit, Temperament und Leidenschaft klassische arabische und Tarab Musik und nehmen die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch Nordafrika und den Orient.
Ausstellung arabischer Schriftmalkunst mit Halaa Bahri
Die Innenarchitektin und Künstlerin Halaa Bahri zeigt ihre Werke und spricht über ihre Inspiration und Gemälde. Mit ihren ausgewählten Werken gibt sie einen Einblick in die faszinierende Welt der arabischen Schriftmalkunst.
Ihre Leidenschaft ist das Malen und Zeichnen, was sie schon seit ihrer Kindheit verfolgt. Die gebürtige Tunesierin lebt seit drei Jahren in Hamburg. Sie befasst sich zurzeit mit der arabischen Kalligraphie als Kunstform und drückt ihre Inspirationen und Emotionen kreativ als arabische Schriftmalkunst mit Stift und Papier aus.
Sie baut durch die Ästhetik der arabischen Schrift Brücken zwischen Orient und Okzident.
Kulinarische Köstlichkeiten und festliche Kleidung
Das Neujahrsfest ist traditionell ein großes Familientreffen und ist üblich an Neujahr traditionelle Kleidung zu tragen. Wer möchte, kann gern die Gelegenheit nutzen und in traditioneller Kleidung erscheinen. Wir bieten all unseren Gästen, auch Kindern, gern die Gelegenheit, traditionelle Kleidung in unserem Yennayer-Abend zu tragen. Es bietet sich an, sich vor Ort umzuziehen.
Yennayer würdigt die Vielfalt der traditionellen Kleidung in ihren Formen und Farben und die bunte Vielfalt der Kleidung steht für die Vielfalt der Traditionen in den abgelegenen Regionen und Ländern des Maghreb. Es ist ein Zeichen der Freude und der Feierlichkeit.
Wir begrüßen unsere Gäste nach maghrebinischer Tradition mit Pfefferminztee, der als Zeichen der Gastfreundschaft gilt. Um Tee zuzubereiten, braucht man drei Dinge, sagen die Nomaden: die Zeit, die Glut und natürlich die Freunde. Üblicherweise werden drei Gläser gereicht nach dem weit verbreiteten Motto: „Das erste Glas ist bitter wie das Leben, das zweite stark wie die Liebe und das dritte sanft wie der Tod“.
Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis. Besonders zum Neujahrfest gehört Couscous als typisches Nationalgericht des Maghreb, der seit 2020 als immaterielles Unesco-Kulturerbe gilt. Bei einem kleinen Buffet können Sie im Anschluss miteinander ins Gespräch kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.
Yennayer – das Neujahrsfest der Imazighen
Die Berber sind die Ureinwohner Nordafrikas und nennen sich in ihrer Berbersprache selbst »AMAZIGH« (plural Imazighen), was auf Deutsch so viel wie „freie Menschen“ bedeutet.
„Assguass Amggaz!“ oder „Assguass Ambarki” (Frohes Neues Jahr!) lautet ein Neujahrswunsch auf Tamazight, einer der wichtigsten Berbersprachen im Maghreb.
Das traditionsverankerte Neujahrsfest „Yennayer“ wird seit der Antike bis heute im Maghreb und weltweit von Maghrebinern gefeiert. Die Jahrtausend alte Festlichkeit “Yennayer”, wörtlich das „erster Monat“ oder auch als „Tor des Jahres”, wird jedes Jahr am 12. oder 13. Januar gefeiert. So wird in Algerien am 12. Januar und in Marokko und Tunesien am 13. Januar in das neue Jahr hineingefeiert. Dieses Datum entspricht dem ersten Januartag des Julianischen Kalenders, 12 Tage später als der gregorianische Kalender.
Der Berber-Kalender ist ein alter, agrarischer Sonnenkalender, der auch „fellahi“ „bäuerlich“ genannt wird. Der Kalender ist ein später Abkömmling des von Julius Cäsar 45 v.Chr. eingeführten Julianischen Kalenders, was auch bereits die Datendifferenz von 12 bis 14 Tagen vermuten lässt. Dieser Kalender wurde während der Römischen Herrschaft auch in der Provinz Africa eingeführt und blieb nach der muslimischen Eroberung im 7. Jh. wegen seiner Orientierung an den Jahreszeiten insbesondere für die Landwirtschaft bedeutsam. Die Anzahl der Tage in den Monaten, 30 oder 31, entspricht dem der Gregorianischen Monate und der 29. Februar ist alle vier Jahre Schalttag. Aber die Reformen des Gregorianischen Kalenders – mit seinen Schaltjahrsausnahmen – machte der nordafrikanische Bauernkalender nicht mit – daher rührt die oben angesprochene Differenz.
Das “Yennayer” soll die Inthronisierung eines Pharao mit Amazigh-Wurzeln in Ägypten markieren. Es wird in Verbindung mit der Thronbesteigung von Pharao Schenschong I. gebracht. Der libysche Pharao soll den Ägyptischen Thron im Jahr 950 v. Chr. bestiegen haben, nachdem er einen erfolgreichen Feldzug gegen Ägypten geführt hatte. Auf ihn soll die 22. Dynastie Ägyptens begründet sein. Seitdem wurde dieser Tag mit dem Beginn der Landwirtschaft zusammengeführt und gefeiert. Gleichzeitig dient aber auch unter anderem nach heidnischem Brauch der Natur zu ehren und den Winter zu vertreiben.
In Algerien wurde das berberische Neujahrsfest Yennayer als berberisches Neujahr anerkannt und am 12. Januar 2018 erstmals erklärt, dass der 12 Januar ein bezahlte Feiertag ist.