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Stammtisch der Kulturen im Zeichen Algeriens am 09.11.2018

9. November 2018: 19:00 - 22:00

Eintritt frei

Der Stammtisch der Kulturen steht diesmal ganz im Zeichen Algeriens. Im November jährt sich zum 64. Mal der Beginn des algerischen Unabhängigkeitskriegs und der 1. November 1954 markierte den Anfang vom Ende der französischen Kolonialherrschaft. Das Maghreb Haus e.V. nimmt den 64. Jahrestag der algerischen Befreiungsrevolution vom 1. November 1954 zum Anlass und lädt recht herzlich zu einem algerischen Kulturabend mit Vortrag, Dokumentarfilm, LIVE-Musik und kulinarischen Spezialitäten ein. Der gebürtige Algerier Dr. Aroui, Vorsitzender des Maghreb Hauses e.V., hält einen Vortrag zum Thema “Menschenrechte im Schatten kolonialer Gewalt”. Nach dem Vortrag wird ein Dokumentarfilm über das Massaker an Algeriern in Paris vom 17. Oktober 1961 vorgeführt. In der anschließenden Diskussionsrunde soll nicht nur an die koloniale Vergangenheit erinnert werden, sondern ihre Auswirkungen auf die Gegenwart wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung erörtert werden. Für das leibliche Wohl gibt es kulinarische Köstlichkeiten aus der Region zum Selbstkostenpreis. Für die musikalische Unterhaltung sorgt der Musiker Adam Saidani.

Der Kulturabend ist allen Opfern von Krieg und Gewalt gewidmet. 

Vortrag zum Thema “Menschenrechte im Schatten kolonialer Gewalt” von Dr. Aroui

In seinem Vortrag geht Dr. Aroui auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen während der algerischen Kolonialzeit ein, die unter sozialistischer, liberaler und konservativer Verantwortung in einem Land besonders schwer wogen, das mit Geschichte und Mythos der “droits de l’homme” – als Herzstück der Französischen Revolution von 1789 – wie kaum ein zweites verbunden war. Der Algerienkrieg steht in den Standarddeutungen für den Verrat einer westlichen Demokratie an ihren eigenen Prinzipien, für brutale Unterdrückung, immense Opferzahlen und die Etablierung systematischer Folter.

Der Algerienkrieg belastet die französische Nation bis heute. Man sollte meinen, dass Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg genug gehabt hätte von Gewalt und Gefechten. Doch nur neun Jahre später befindet es sich mit Algerien im Krieg um dessen Unabhängigkeit. Der Algerienkrieg wurde von 1954 bis 1962 ausgefochten und markierte den Zusammenbruch der französischen Kolonialmacht.

Als wichtigster Bezugspunkt der nationalen Identität Algeriens gilt bis heute der 1. November 1954. In Algerien wird der im November 1954 begonnene und mit der Unabhängigkeit vom Juli 1962 beendete Krieg »Revolution« genannt. Gefeiert wird er als Gründungsakt einer Nation, die ihre Souveränitätsrechte wiedergewonnen hat. Der Algerienkrieg war einer der blutigsten Befreiungskriege des 20. Jahrhunderts – dabei war Algerien offiziell gar keine Kolonie, sondern französisches Staatsgebiet. Der Prozess der Befreiung von kolonialer Herrschaft wird als tiefgreifendes Trauma erlebt: massive Zwangsumsiedlung ländlicher Bevölkerungsteile, Folterpraktiken, willkürliche Inhaftierungen und Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren. Der Algerienkrieg kostete rund 1.5 Millionen Algerier und rund 25.000 Franzosen das Leben. Rund eine Million „pieds-noirs“ verließen verbittert das Land und siedelten sich zumeist in Südfrankreich an.

Dokumentarfilm über das Massaker an Algeriern in Paris vom 17. Oktober 1961

“Verordnetes Schweigen – Die blutige Nacht von Paris”,  TV-Doku, Deutschland, 2002, 43 Min. Ein Film von Michael Gramberg.

Inhalt: Der Film rekonstruiert die Geschehnisse eines großen Verbrechens, das 1961 in Paris geschah. Er spricht mit Zeitzeugen – Algeriern und Franzosen – befragt Historiker und recherchiert in den Archiven. Eine Geschichte so spannend wie ein Krimi, in dem die Verantwortlichen und Hintermänner in den obersten Etagen der Macht saßen. Es geschah am 17. Oktober 1961. 30.000 in Paris lebende Algerier versammelten sich in den Straßen der Hauptstadt zu einem Schweigemarsch gegen den Algerienkrieg und gegen die vom Pariser Präfekten Papon verhängte Ausgangssperre für die Algerier-Franzosen. Tausende Polizisten, mobilisiert von einem zynischen Präfekten, gingen mit ungewöhnlicher Brutalität vor und machten regelrecht Jagd auf die Demonstranten. Mindestens 200 von ihnen wurden erschossen und in die Seine geworfen. “Wir kamen ohne Waffen, ohne Messer oder Stöcke”, so ein Teilnehmer von damals, “nur unsere leeren Hände hatten wir.” Am nächsten Morgen ging das Leben in Paris weiter, wie wenn nichts geschehen wäre. Kein Wort in den Zeitungen, im Fernsehen kein Bild. Die Zensur war total. Dabei war alles unter den Augen der Öffentlichkeit geschehen, doch die Bürger schwiegen. Dieses Schweigen hat bis heute angedauert. Das Öffnen der Archive der Stadt Paris bestätigte die schreckliche Wahrheit.

Details

Datum:
9. November 2018
Zeit:
19:00 - 22:00
Eintritt:
Eintritt frei

Veranstalter

Maghreb Haus e.V.
Telefon
Whatsapp: 015233775808
E-Mail
info@maghreb-haus.de
Veranstalter-Website anzeigen

Veranstaltungsort

Kulturschloss Wandsbek
Königsreihe 4
Hamburg, 22041 Deutschland
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Telefon
Whatsapp: 0152-33775808
Veranstaltungsort-Website anzeigen

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