Stammtisch der Kulturen im Zeichen Syriens am 10.03.17
Am 15. März begehen Aktivisten weltweit den 6. Jahrestag der Revolution in Syrien. Im Zeichen des Arabischen Frühlings gingen damals die Menschen in Syrien auf die Straßen und demonstrierten erstmals für Freiheit. Sechs Jahre danach sind große Teile des Landes zerstört. Von den 24 Millionen Einwohnern sind rund die Hälfte auf der Flucht. Laut Schätzungen suchen mittlerweile ca 6,5 Millionen Syrer im Ausland Schutz und ein neues Zuhause, 15.000 Menschen davon in Hamburg.
Für das Maghreb Haus e.V. war es eine Sache der Ehre, im März unter dem Zeichen Syriens zum monatlichen Stammtisch der Kulturen ins Kulturschloss Wandsbek einzuladen.
Ehrengast des Abends war Dr. Hassan Ied, Vorsitzender der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft e.V. Seit Beginn der Flüchtlingswellen aus seinem Heimatland ist der Mediziner mit Unterstützung seines Teams in die Versorgung und Integration von Flüchtlingen äußerst engagiert. In seinem Vortrag referierte er über die Aspekte der Integration syrischer Flüchtlinge. Dabei wurde verdeutlicht, wie die unterschiedlichen Voraussetzungen, unter denen die Flüchtlinge ihre Heimat verlassen, sowie ihr Bildungsstand Einfluss auf eine gelungene Integration haben. Abschließend lobte Dr. Ied die Hilfsbereitschaft der Hamburger und ihr starkes Engagement für die Flüchtlinge. Zudem plädierte er für regen Austausch der Flüchtlinge mit Deutschen und mehr Case-Management. Die individuelle Anpassung bei der Flüchtlingsbetreuung könne eine gelungene Integration zum Wohle aller schneller ermöglichen.
Anschließend erzählte Überraschungsgast Murat Tözel alias DJ BügelBrett von einer bemerkenswerten Initiative. Als die Klagen über Flüchtlinge laut wurden, die am Wochenende den Jungfernstieg belagerten, kam ihm eine Idee. Um den Flüchtlingen eine Alternative zu bieten, rief er die „Mignight Soccer“ ins Leben. Seit Mai 2016 treffen sich Flüchtlinge in Hamburg-Horn jeden zweiten Freitagabend von 22 bis 2 Uhr und spielen Fußball, hören Musik und essen gemeinsam. In naher Zukunft ist jedes Wochenende geplant, wo noch Personal gesucht wird. Mittlerweile plant Murat Tözel, der auch als Happiness Manager tätig ist, weitere Standorte in Steilshoop und Wilhelmsburg.
Nach den Vorträgen genossen die Gäste, darunter auch die neue Geschäftsführerin des Kulturschlosses Wandsbek Frau Réka Csorba, syrische Köstlichkeiten und Musik von dem wohl berühmtesten Flüchtling aus Syrien, der in Hamburg „angekommen“ ist: Zead Khawam, und einigen Mitgliedern seiner berühmten Oriental Band.
Das Maghreb Haus e.V. bedankt sich nochmals ganz herzlich bei der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft e.V. und bei allen Mitwirkenden und Helfern für das gute Gelingen dieser schönen Veranstaltung. Danke an alle, die am Freitagabend da waren.
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