Positive Bilanz der Maghreb-Kulturtage 2018

Die ersten Maghreb-Kulturtage in Hamburg gingen am Samstagabend mit schönen Klängen und kulinarischen Spezialitäten aus dem Maghreb zu Ende. Der Vorsitzende des Vereins „Maghreb Haus e.V“, Dr. Aroui, zog eine positive Bilanz: „Das Ziel, maghrebinische Kultur zu präsentieren und Menschen neugierig zu machen, ist aufgegangen. Letztlich geht es darum, ein tolerantes und verständnisvolles Miteinander zu fördern.“
Sieben Veranstaltungen in fünf Tagen haben Besucher, Künstler und die Organisatoren begeistert. Die Eröffnung der Maghreb-Kulturtage fand letzte Woche Dienstag statt und man erlebte fünf Tage lang, vom 11.12. bis 15.12.2018, ein vielfältiges und interessantes Programm rund um maghrebinisches Leben in Hamburg und Kultur aus dem Maghreb, dessen Höhepunkt der Märchenabend mit dem authentischen Märchenerzähler Naceur-Charles Aceval darstellte.
Eine erfolgreiche und interessante Lesung erlebten die Besucher durch die Verlegerin Donata Kinzelbach.
Dr. Sameh Dridi hielt am zweiten Tag einen sehr interessanten und aufschlussreichen Vortrag über Karikaturen.
Ein ganz besonderes Erlebnis war „Der Kochworkshop – Kochen in der Tadjine“ mit Frau Nezha Aroui (Algerien) und Dr. Sameh Dridi (Tunesien).

Parallel dazu fand in „Der Paritätische“ eine Kunstausstellung ausgewählter Werke der bildenden Kunst (Farid Benyaa), Fotografie (Mario Beckhäuser) und Kalligrafie (Nasreddine Zitouni) aus dem Maghreb statt. 
Musikalisch begleitete der Multiinstrumentalist Adam Saidani die Maghreb-Kulturtage mit schöner Musik aus dem Maghreb.

„Die Maghreb-Kulturtage 2018 machten Spaß. Für jeden war etwas dabei, ob jung oder alt, musikalisch oder literarisch interessiert. Die Mischung machte es und sie kam an. Ich bin rundum begeistert“, so Dr. Aroui.

Sein großer Dank geht an Frau Nezha Aroui für die kulinarischen Köstlichkeiten und Dr. Sameh Dridi für die engagierte Unterstützung.

Sein besonderer Dank geht an das Vorstands-Team Jutta Höflich, Kamal Omar, Kamel Hallouane, Dr. Nassreddine Hamou und Donata Kinzelbach für die tolle Zusammenarbeit sowie an alle, die die Maghreb-Kulturtage in diesem Jahr unterstützt haben.




Gemeinsames Fastenbrechen in Hamburg-Wandsbek am 01-06-2018

Bereits zum zweiten Mal in seiner nur dreijährigen Vereinsgeschichte lud das Maghreb Haus e.V. gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern Kulturschloss Wandsbek, Deutsch–Marokkanischer Kultur Kontakt e.V. und 2nesna am 1. Juni zum maghrebinischen Fastenbrechen ins Kulturschloss Wandsbek, Königsreihe 4, 22041 Hamburg ein.

Alljährlich im Monat Ramadan fasten die Muslime auf der ganzen Welt. Ramadan ist für Muslime in aller Welt ein großes Fest des Glaubens und der Begegnung und gilt als Monat der Solidarität, des Miteinanders und des Friedens. Für rund vier Millionen Muslime in Deutschland begann der Fastenmonat Ramadan dieses Jahr am Mittwoch den 16. Mai 2018 und endet am Donnerstag den 14. Juni 2018. Das gemeinsame Fastenbrechen ist fester Bestandteil des islamischen Fastenmonats Ramadan.

v.l.n.r. Dounia El-Korchi, Vorsitzende des Deutsch-Marokkanischen Kultur Kontaktes e.V., Sonia Ben Amor, Tunesiens Konsulin in Hamburg und Jutta Höflich von Maghreb Haus e.V.

Gemeinsam mit zahlreichen Gästen wurde in familiärer Atmosphäre das maghrebinische Fastenbrechen gefeiert. Zirka 70 Personen unterschiedlichster Herkunft, Muslime und Nicht-Muslime kamen zusammen, um gemeinsam zu speisen, sich kennenzulernen und miteinander Zeit zu verbringen. Darunter gab sich die Konsulin der Republik Tunesien, Sonia Ben Amor, die Ehre. Ebenso gekommen waren Gabriele Kamensky, Vorsitzende der Hamburger Sektion der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft e.V. Dr. Hassan Ied von der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft e.V., Dr. Aziz Alkazaz, Vorsitzender der Internationalen Organisation der irakischen Emigranten und Flüchtlinge IMO e.V., Dr. Mohammed Khalifa, Dozent in der Abteilung Geschichte und Kultur des Vorderen Orients der Universität Hamburg und  Vorsitzender des arabischen Kulturforums e.V. und Frau Dr. Alima Ponten von der Alawiyya Orden.

Jutta Höflich von Maghreb Haus e.V. und ihre Freunde aus Tadschikistan

Im Sinne des Vereinsziels, den kulturellen Austausch zwischen Maghrebinern und Deutschen sowie anderen Nationen zu fördern, war die Freude groß, mit einigen Studentinnen aus Tadschikistan erstmals auch Gäste aus Zentralasien begrüßen zu dürfen.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Dr. Aroui, Vorsitzender des Maghreb Haus e.V., alle Gäste und bedankte sich bei den Mitorganisatoren Dounia El-Korchi, Vorsitzende des Deutsch-Marokkanischen Kultur Kontaktes e.V. und Achraf El Hadri, Vorsitzender von 2nesna, bei allen, die etwas mitgebracht haben und insbesondere bei den Köchinnen Frau Nezha Aroui, Frau Saida Hallouane und Frau Dounia El-Korchi ganz herzlich.

Geplant war vor dem Fastenbrechen ein kurzer Vortrag über Ramadan zu halten. Aus Zeitmangel konnte Frau Dr. Alima Ponten ihren Vortrag nicht mehr halten, reichte ihn aber später schriftlich nach.

Pünktlich um 21:38 Uhr war es soweit. Der Ruf des Muezzin erklingte zum Sonnenuntergang. Zeit, das Fasten zu brechen. Die schöne Tischdeko machte das Fastenbrechen noch einladender! Gereicht wurde zu Beginn eine traditionelle Ramadansuppe, genannt „Shurba“, Datteln und gefüllte Teigtaschen. Danach eröffnete der Vorsitzende Dr. Djalel Aroui das bunte Buffet mit leckeren Gerichten aus dem Maghreb sowie Spezialitäten aus Syrien und natürlich hatten auch die Gäste aus Tadschikistan eine Kostprobe aus der Heimat mitgebracht. Selbstverständlich durften süßes Gebäck und Minztee beim Fastenbrechen nicht fehlen.

 

Sufi-Dichtungen

Sufi-Dichtungen vorgetragen von Dr. Alima Ponten und Dr. Mohammed Khalifa

Nachdem Fastenbrechen in fröhlicher und familiärer Atmosphäre wartete ein buntes Unterhaltungsprogramm auf die Gäste. Begleitet von Adam Saidani mit der Geige, ein aus Tunesien stammender Musiker, wurden inspirierende zweisprachigen Sufi-Dichtungen u.a. von Jalal ad-Din Rumi, Ibn Arabi und Abu Madyan al-Ghawth von Dr. Alima Ponten (deutsche Fassung) und von Dr. Mohammed Khalifa (arabische Fassung) vorgetragen. Dabei wurde betont, dass die Poesie im Sufismus eine entscheidende und zentrale Rolle spielt und die Liebe ein bedeutendes Thema in der Dichtung des Sufismus ist.

Lasst es weiter reisen, das Wort! 

Märchenerzählung von Frau Nezha Aroui. Der Musiker Nidhal Boukotaya

Beim diesjährigen Iftar wurde einer besonderen maghrebinischen Tradition gehuldigt. Besonders für das Fastenbrechen war ein inspirierendes Märchen ein wertvolles und ein sinnliches Geschenk, das die Seele bewegt und berührt. Oft hat der Märchenerzähler Naceur-Charles Aceval seine Erzählungen so eingeleitet: „Überall wo Menschen sind, lebt das Wort und reist mit ihnen. Menschen die Geschichten erlebt, erzählt oder gehört haben kommen und gehen. Allein das Wort bleibt, reist und erreicht immer sein Ziel. Und wenn die Menschen längst fort sind, so lebt das Wort weiter und die Erzählungen reisen mit anderen Menschen. So ist das Wort heute zu Euch gekommen. Bewahrt es in Euren Herzen und erzählt es weiter, Euren Geschwistern, Euren Freundinnen und Freunden und Verwandten. Lasst es weiter reisen, das Wort!“. Und konkret so wurde beim diesjährigen Iftar erstmals auch ein Märchen – entsprechend der Tradition von einer Frau – vorgelesen. Frau Aroui zog die Gäste mit dem Märchen „Der wundersame Granatapfelbaum“ vom findigen Wasserträger von Cordoba in ihren Bann, der dem Strang als Strafe für den Diebstahl eines Leibes Brots nur durch seine Weisheit entkam.

Adam Saidani und Band

Adam Saidani und Band

Schließlich rundeten die Musiker Adam Saidani und Band den Abend mit wunderschönen und rhythmischen Klänge ab und begeisterten die Gäste mit ihren typischen maghrebinischen Musikinstrumente Oud und Geige.

Es war ein gelungener Abend in außergewöhnlichem Ambiente. Gegen Mitternacht ging dann ein wunderbarer Iftar-Abend zu Ende – mit herzlichem Dank, an alle, die dazu beigetragen haben. Useren ganz besonderen Dank geht an dem Kulturschloss Wandsbek und das Bezirksamt Wandsbek für die Unterstützung bei der Durchführung unseres Projektes „Stammtisch der Kulturen“.




Der Stammtisch der Kulturen am 09.03.18 widmete sich geflüchteten Frauen

Zwischen Terror, Traumata und Träumen –  Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März widmete das Maghreb Haus e.V. seinen Stammtisch der Kulturen am 9. März den Frauen. Wie ist die Situation von Frauen in Kriegsgebieten und welche Perspektiven haben geflüchtete Frauen in Deutschland? Diese und andere Fragen wurden thematisiert und in einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit syrischen Frauen diskutiert. In Kooperation mit dem Syrisch-Deutschen Frauenverein „Wir können“ und der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft e.V. standen Frauen im Fokus, die zurzeit vielleicht am meisten Aufmerksamkeit benötigen.

Nach einem Film über Syrien vor Ausbruch des Krieges stellte Brigitte Wohlfahrt, Vorstandsmitglied der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft, verschiedene Syrerinnen vor, die vor den Wirren des Krieges und des Terrors in ihrer Heimat nach Deutschland geflüchtet sind:

  • Verwitwet, aber nicht verbittet, hofft eine Mutter von drei Kindern, trotz bzw. mit Kopftuch wieder als Arzthelferin arbeiten zu können.
  • Eine Mathematiklehrerin und Mutter von sechs Kindern, die in Nullkommanichts Deutsch gelernt hat und mit einem charmanten „Moin“ das Auditorium begrüßte.
  • Eine Arabisch-Lehrerin, entschlossen, Geschehenes hinter sich zu lassen und ein neues Leben aufzubauen.
  • Eine ehrgeizige Frau – jung, ledig und einst erfolgreich – die sich nichts mehr wünscht als wieder in einer verantwortungsvollen Position zu arbeiten.
  • Und schließlich eine junge Dame – nach zwei Gefängnisaufenthalten und Folter unendlich stark und glücklich, sich in Freiheit für etwas engagieren zu dürfen – ein Verein, der all die Probleme der geflüchteten Frauen auffängt. An Unterstützung hierfür soll es ihr nach diesem Stammtisch der Kulturen nicht fehlen. Insbesondere von den männlichen Gästen des Abend erhielt sie viel Zuspruch!

Beim anschießenden Abendessen mit syrischen Spezialitäten standen die syrischen Frauen den Gästen für Fragen zur Verfügung.

Und auch wenn der Film über die Heimat vor dem Krieg manche Träne verursachte, herrschte im Kulturschloss Wandsbek bei Musik der Jasmin Asham Band und Danke-Tanz, eine fröhliche Stimmung. Die Jasmin Asham Band spielte klassische arabische und Tarab Musik und entführte das Publikum in eine Welt voller Rhythmus, Tanz, Leidenschaft und »Tarab« – Rausch und Genuss von Musik. 

Und zu später Stunde gab es noch ein Geburtstagsständchen für eine in der Flüchtlingsbetreuung höchst engagierte Frau und treue Freundin des Maghreb Haus e.V.; Dounia El Korchi-Buchert. Sie verwöhnte unsere Gäste mit kunstvollen, köstlichen Torten.

Abschließend dankt das Maghreb Haus dem Kulturschloss Wandsbek, dem Bezirksamt Wandsbek, dem Syrisch-Deutschen Frauenverein „Wir können“, der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschafte.V., nametnlich Brigiite Wohlfahrt sowie Dr. Hassan Ied für die Übersetzung, der Jasmin Asham Band und allen fleißigen Helferinnen und Helfern für einen Abend im Namen der Frauen. 




Stammtisch der Kulturen im Zeichen Algeriens am 12.01.2018

Über eine andere Zeitrechnung und die Lehre aus dem Sufis für die Gegenwart. Was für ein Auftakt des Stammtisches der Kulturen im Zeichen Algeriens! Zufällig fiel der erste Termin 2018 der beliebten Veranstaltungsreihe auf den 12. Januar. Im Berber-Kalender markiert dieses Datum den Vorabend des Neujahrs, den „Jennayer“. Und so war das Kulturschloss Wandsbek gut besucht, bot der Abend für viele in Hamburg lebende Algerier, aber auch für Tunesier und Marokkaner (sie feiern einen Tag später) die wunderbare Gelegenheit, ihr „Sylvester“ gemeinsam zu feiern. Wie der Vorstandsvorsitzende des Maghreb-Hauses, Dr. Djalel Aroui, nach der Begrüßung der Gäste erläuterte, wurde der Kalender während des Römischen Reiches in der Provinz Africa eingeführt und blieb nach der muslimischen Eroberung im 7. Jahrhundert wegen seiner Orientierung an den Jahreszeiten insbesondere für die Landwirtschaft bedeutsam. Das traditionsreiche Neujahrsfest „Yennayer“ ist heidnischen Ursprungs und wird seit der Antike (950 v. Chr.) gefeiert. Noch heute trifft man sich am Vorabend des „Yennayer“ im größeren Familienkreis, kocht und isst gemeinsam. So auch im Kulturschloss Wandsbek! Doch bevor die zubereitete Tajine aufgetischt wurde, begrüßte Dr. Aroui mit Ali Ghandour vom Graduiertenkolleg Islamische Theologie in Münster einen besonderen Gast. Der gebürtige Marokkaner ist ehrenamtlicher Dozent beim Projekt Madrasah.de. Im Kulturschloss Wandsbek erwies sich der Arabist und Politikwissenschaftler als Experte für „Toleranz in der islamischen Mystik“. In seinem Vortrag ging der Referent auf Beispiele algerischer Sufis für eine tolerante Lehre ein, wie z.B. Abu Maydan Su ` ayb (gest. 1198) und Ibn Sab ` in (gest. 1271) sowie Imam al-Alawi (1869-1934). Als Grundpfeiler der Toleranz im Sufismus führte er auf 1. die Liebe, 2. die Nützlichkeit, 3. die Beschäftigung mit dem Selbst. Als Lehre aus dem Sufismus für die von Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz geprägte Gegenwart hielt Ghandour fest, dass es im Sufismus keine Trennung zwischen Sakralem und Weltlichem gäbe und jeder Mensch in seiner Tätigkeit, die Liebe und Nähe Gottes ersuchen könne. Anschließend stellte sich der Vortragsredner den zahlreichen Fragen aus dem interessierten Publikum. Und dann wurde endlich gefeiert! Nach typisch algerischer Tajine sorgten Samy Saidani (Keyboard), Adam Saidani (Geige), Dr. Ibrahim Katbiel (Trommel) und Erol (Tamburin)  für fröhliche, feierliche Neujahrs-Stimmung.

Der Vortrag über Yennayer von Dr. Aroui:yennayer-2968

Der Vortrag über Toleranz in der islamischen Mystik von Ali Ghandour: Tasawwuf-und-Toleranz 

 




Die AKTIVOLI-Freiwilligenbörse am 11. Februar 2018

Wir waren mit am Start auf der AKTIVOLI-Freiwilligenbörse und machten auf unseren Maghreb Haus e.V. aufmerksam. Die AKTIVOLI-Freiwilligenbörse fand am 11. Februar 2018 statt, erneut in den Börsensälen der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1.  Die AKTIVOLI-FreiwilligenBörse ist eine der größten Plattformen für bürgerschaftliches Engagement in Norddeutschland. Einmal im Jahr bringt die AKTIVOLI gemeinnützige Organisationen und Engagementinteressierte zusammen. 

Wir haben viele Gespräche mit Interessierten führen können. Einige Besucher interessierten sich für unseren regelmäßigen Stammtisch der Kulturen. In mehreren Gesprächen haben wir viele Menschen für unsere Projekte begeistern können und hoffen, dass wir den einen oder anderen bald in einem unseren Einsätze wiedersehen.

 




Stammtisch der Kulturen im Zeichen Ägyptens am 10.11.17

November-Stammtisch der Kulturen im Zeichen des Lachens – „Der Humor der Ägypter“ mit Dr. Mohammed Khalifa (Universität Hamburg) 

Die Libanesen sind in der arabischen Welt für ihre exquisite Küche berühmt, die Palästinenser für ihren Kampfgeist und die Syrer für ihre fingerfertigen Kunsthandwerker. Doch wenn es um die besten Witze geht, so würde es kaum ein Araber wagen, den Ägyptern den ersten Platz streitig zu machen. Warum ? – das Maghreb Haus wollte es genauer wissen und lud den aus Kairo stammenden Dr. Mohammed Khalifa zum Stammtisch der Kulturen am 10. November ins Kulturschloss Wandsbek ein. Dr. Mohammed Khalifa unterrichtet seit 2002 klassisches Hocharabisch, Ägyptisch-Arabisch und arabische Landeskunde an der Universität Hamburg in der Abteilung Geschichte und Kultur des Vorderen Orient.
Unter dem Titel „Der Humor der Ägypter“ berichtete der Dozent dem Publikum, dass man sich schon zu Zeiten der Pharaonen entlang des Nils mit Scherzen bei Laune hielt, wie despektierliche Pharaonen-Darstellungen und andere Karikaturen beweisen. Mit «Bes», der halb Zwerg und halb Löwe war, hatten die alten Ägypter sogar einen eigenen Hausgott für Frohsinn. „Wahrscheinlich haben die Ägypter so viel Humor, weil es ihnen so schlecht geht“, mutmaßte der Referent. Schließlich sagt ein arabisches Sprichwort „Die Misere bringt uns zum Lachen“. Keine Frage, das Lachen stärkt das Gemeinschaftsgefühl und hilft auch den Ägyptern von heute, mit den vielen Widersprüchen ihrer Gesellschaft zu leben. Und davon gibt es in dem Land am Nil, wo bittere Armut und protziger Reichtum, islamischer Fundamentalismus und westlicher Lebensstil so nahe beieinander existieren, reichlich.
Betrachten wir jedoch zunächst den Ursprung des Humors. Im Koran (Vers 53; 44-45) heißt es über den Schöpfer „Er ist es, der zum Lachen und zum Weinen bringt, und Er ist es, der sterben lässt und wiederbelebt.“ Somit wurde das Lachen dem Leben und das Weinen dem Tod gegenübergestellt.
Wissenschaftlich betrachtet dient Humor – auf arabisch fukaka – der Belustigung und Unterhaltung der Menschen und wird je nach Verständnis in die Kategorien Witz, Satire, Karikatur und Spott eingeteilt. Der islamische Gelehrte al-Isfahan (gest. 1109) schrieb, dass Lachen zu den Besonderheiten des Menschen gehört und zwar darum, weil es aus Verwunderung erfolgt, und Verwunderung nur aus Nachdenken erfolgt, und das Denken unterscheidet den Menschen von den Tieren. Das Humorverständnis findet sich nach dem berühmten deutsch-amerkianischen Orientalisten Franz Rosenthal (1914-2003) auch in der muslimischen Literatur wieder. Interessanterweise definieren frühere muslimische Autoren keinen exakten Humorbegriff, stattessen diskutieren sie die psychologischen Ursachen des Lachens. Die berühmteste Narrenfigur in der muslimischen Welt ist Goha aus dem 13./14. Jahrhundert, das Pendant zu Till Eulenspiegel. Seine Witze erzählt man sich bis in die Gegenwart; oft dienen sie als Einstieg für ernsthafte Gespräche dienen. Bei allem Sinn für Humor gilt es jedoch Vorsicht zu wahren. Bereits der persisch islamische Theologe, Philosoph und Mystiker Ghazali (1058-1111), der bis heute zu den bedeutendsten religiösen Denkern des Islams zählt, mahnte die Verantwortung an, die man für das trägt, was man sagt. Lachen und Scherzen erfordert Taktgefühl, damit man nicht versehentlich andere verletzt.
Neben den traditionell sehr beliebten Scherzen über die Bewohner Öberägyptens (Saidis), die in der ägypttischen Lachkultur eine ähnliche Rolle spielen wie die Ostfriesen in Deutschland, haben politische Witze Hochkonjunktur. Dies machte der Referent anhand diverser Protestplakate, die ihm der anwesende Khaled Suleiman, während des Arabischen Frühlings direkt vom Tahrirplatz schickte. Und auch über die aktuelle Regierung sowie insbesondere das Gesundheitssystem scherzen die Ägypter oft und gerne.

Abschließend zeigte der Referent den WDR-Film „Sprachprobleme“, der deutlich machte, zu welchen belustigenden Irrtümern die falsche Aussprache eine Sprache führen.

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 Anschließend wurde Spezialitäten aus Ägypten, Bamia (ein Gericht aus Okraschoten) und Mulukhiyah (grüne Suppe aus der Blätter der langkapseligen Jute), serviert und dabei weiter gelacht, die liebevoll von dem Ägypter Sayid zubereitet wurden. Für den musikalischen sorgten der Tunesier Adam Saidani, der Iraker Ali Shibly und der junge Musiker Ahmed Musel aus den Irak. Die große Überraschung war der junge Musiker  Samy Saidani (Sohn von Adam Saidani), der spontan und hervorragend klavier gespielt hat.

Das Maghreb Haus e.V. bedankt sich ganz herzlich für die Unterstützung beim Bezirksamt Wandsbek und Kulturschloss Wandsbek und bei  allen Mitwirkenden und Helfern für das gute Gelingen dieser schönen Veranstaltung.

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Naceur-Charles Aceval zu Gast im Kulturschloss in Hamburg Wandsbek

„Die Menschen kommen, die Menschen gehen! Allein das Wort reist und bleibt und erreicht immer sein Ziel.

Heute Abend ist es hier angekommen“, – bereits durch seine Begrüßung zog Naceur-Charles Aceval das Publikum im Kulturschloss Wandsbek am 5. November 2017 in seinen Bann. 

Bereits im Mai 2016 hatte der 1951 in Algerien geborene Autor und Märchenerzähler auf Einladung von Maghreb-Haus e.V. das Hamburger und Lübecker Publikum begeistert, und auch an diesem Abend sollte Berberzelt-Atmosphäre die Gäste im Kulturschloss Wandsbek verzaubern. Diesmal hatte der seit 1974 in Deutschland lebende Sohn einer Nomadenfrau der Ouded Sidi-Khaled aus der Region Tiaret und eines baskischen Siedlers sein druckfrisches Werk „Der Erzähler von Algier“ im Gepäck. Der Fokus seines dritten Werkes sind Erzählungen um die Themen Weisheit, Liebe, Macht und Spiritualität, welche der Erzähler direkt aus dem Mund seiner Mutter gehört und die ihn von Kindheit an tief geprägt haben. Gemäß der algerischen Erzähltradition durch Frauen las Aceval die ausgewählten Märchen nicht etwa vor, sondern stand zu seiner „weiblichen Seite“ und gab dem Publikum mit seiner Mimik und Gestik sowie mit Witz und Charme eine Kostprobe seines schauspielerischen Talents. 
Über die Geschichte von Hachaschi, dem Lügner, über den Zauberer von Fes bis zu der Erzählung vom Kaufmann und seinem Papagei entführte der Erzähler das Publikum in eine Welt universeller Wahrheiten, wie z. B. der Tatsache, dass ein Leben ohne Freiheit kein Leben ist.

Dabei durfte natürlich Acevals Lieblingsmärchen Habra, die einen veritablen Berberlöwen als Adoptivvater hat,  nicht fehlen. Die Quintessenz der rührenden Liebesgeschichte: Verletzung durch Worte heilen nie.
Dass Worte jedoch auch heilen können – das ist Acevals tiefste Überzeugung. Mit seinem authentischen Einblick in die arabische und maghrebinischen Kultur versucht der Autor und Erzähler in diesen Tagen der Missverständnisse zwischen „westlicher“ und „orientalischer“ Weltsicht eine Brücke zwischen den angeblich so unterschiedlichen Kulturen zu bauen. Begleitet wurde er von dem tunesischen Musiker Adam Saidani an der Oud, Geige und auf der Flöte. Nach der Märchenstunde signierte Aceval seine Bücher, die reißenden Absatz fanden. Anschließend gab es für die Gäste, unter ihnen Dr. Hassan Ied von der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft e.V., beim gemeinsamen Couscous-Essen Gelegenheit zum Austausch mit dem Autor sowie mit dem Illustrator Bendix Bauer aus Berlin. Zum Ausklang des Abends im Zeichen der Völkerverständigung verzauberte nochmals Adam Saidani die Gäste mit orientalischen Klängen.

Das Buch „Der Erzähler von Algier“ ist im Oktober 2017 im Papermoon-Verlag erschienen, kostet 14,50 € und kann derzeit beim Papermoon-Verlag oder direkt bei Naceur-Charles Aceval bestellt werden.

Das Maghreb Haus e.V. bedankt sich ganz herzlich für die Unterstützung beim Bezirksamt Wandsbek und Kulturschloss Wandsbek und bei  allen Mitwirkenden und Helfern für das gute Gelingen dieser schönen Veranstaltung.

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Das Konzert für Toleranz am 26 August 2017

Das Konzert Für Toleranz fand am 26.08.2017 statt und war mit mehr als 5000 Besucher ein voller Erfolg. Das Maghreb Haus e.V. war mit dabei.

Die Live-Musik war toll, die Stimmung und Atmosphäre waren sehr gemütlich, die Gerichte aus aller Welt waren sehr bunt und lecker, das Wetter hat mitgespielt und der Veranstaltungsort hätte besser nicht sein können.

Das Maghreb Haus e.V. bedankt sich ganz herzlich beim Orga-Team, insbesondere bei Frau Adolphs und Frau Herrmann, beim Kulturschloss Wandsbeck, bei allen Bündnispartnern, Mitwirkenden und Helfern für das gute Gelingen des zweiten Konzertes für Toleranz 2017. Unser Dank gilt auch allen Bands und Musikern sowie DJ Bügelbrett Murat Tözel für die tolle Musik und super Stimmung.

Unser ganz besonderer Dank gilt unsere Köchin Frau Aroui für das leckere Essen und unserem Vorsitzender Dr. Aroui für die tolle Organisation, die Helfer (Adam Saidani, Mustapha Bounasseh, Mellanie Müsebeck, Gabriele Kamesky) und den Vorstandsmitglieder (Kamal Omar, Kamel Hallouane, Jutta Höflich, Nacer Hamou) für die tolle Unterstützung.

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Stammtisch der Kulturen im Zeichen des Iraks am 14.07.17

 Am 14. Juli 2017 lud das Maghreb Haus e.V. in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation der irakischen Emigranten und Flüchtlinge IMO e.V. zu seinem Stammtisch der Kulturen im Kulturschloss Wandsbek ein. Dieses Mal stand der Stammtisch der Kulturen ganz im Zeichen des Iraks.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Dr. Aroui, Vorsitzender des Maghreb Haus e.V., die Gäste, bedankte sich bei Dr. Aziz Alkazaz für die gemeinsame Veranstaltung und erläuterte die Ziele der Veranstaltung. „Der Stammtisch der Kulturen hat das Ziel, Wissen über die Werte unterschiedlicher Kulturen zu vermitteln und dabei interkulturelle Verständigung zu fördern. Er bietet die Möglichkeit, gemeinsam zu essen, andere Menschen näher kennen zu lernen und miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.“, sagte Dr. Aroui.

Danach gab Dr. Aroui das Wort an Herrn Dr. Aziz Alkazaz, der sich für die Einladung beim Maghreb Haus e.V. bedankte und freute sich darauf, im Rahmen dieser Begegungsplattform über den Irak und seine 6000 Jahre Geschichte berichten zu dürfen.
Dr. Alkazaz hielt einen kurzen Vortrag über die Rolle des Iraks in der Geschichte der Menschheit. „Das Land am Euphrat und Tigris gilt als eine Wiege der menschlichen Zivilisation. Dort entstanden die ersten Städte, das erste Gesetz und die erste Schrift. Seine Hauptstadt Bagdad war fünf Jahrhunderte lang Hauptstadt des islamischen Reiches und ein Leuchtturm der Wissenshaft in der islamischen Welt“, sagte Dr. Alkazaz. Dr. Alkazaz ließ uns mit seinem lebendigen Vortrag an der Entwicklungsgeschichte des Iraks teilhaben und stellte uns die aktuelle bittere Situation vor, in der die Wiege der Menschheit in einem blutigen Chaos versinkt. Der jahrhundertealte Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten zerstört das von den USA aufgezwungene brüchige System ebenso wie ein immenses kulturelles Erbe.

Danach hielt Dr. Tharwat Al Hankkawi einen weiteren Vortrag über die Armut im Irak, der sich auch für die Gelegenheit bedankte, darüber berichten zu dürfen. Seit dem Sturz des Saddam Hussein durch amerikanische Truppen leben im Irak mehr Menschen unter der Armutsgrenze als zuvor. Der Vortrag umfasste drei wichtigen Punkte:
1. Definition der absoluten Armut (Einkommen von 1 oder 2 Dollar pro Tag).
2. Ausmaß der Armut in Prozent der Gesamtbevölkerung von 34 Millionen Menschen(unterschiedliche Angaben der staatlichen Stellen in Bagdad; faktisch mindestens 50 %).
3. Ursachen der Armut: Missmanagement und verbreitete Korruption, d.h. Diebstahl und Ausplünderung der
Erdöl-Milliarden sowie gescheiterter Staat.

Nach den Vorträgen und Diskussionen wurde das Buffet mit irakischen Spezialitäten eröffnet. Das Essen war sehr reichlich und köstlich und wurde kostenlos angeboten, so besagt die Tradition der Iraker. Dazu gab es Minztee und Gebäck aus dem Maghreb. „Im Maghreb ist Minztee nicht nur ein Getränk sondern ein Zeichen der Gastfreundschaft, Tradition und Freundschaft“, so Dr. Aroui. Bei guter Laune, gutem Essen und Trinken fanden lebhafte Diskussionen und Gespräche in angenehmer, gemütlicher Atmosphäre statt. 

 

Die große Überraschung des Abends war sehr musikalisch und poetisch. Er wurden irakische Gedichte vorgetragen und Volkslieder gesungen. Alle Lieder wurden von Keyboard begleitet. Die Keyboardspieler Malek Alsehel und Malek Chehbischat spielten bis zum Schluss mit einer unglaublich ansteckenden Freude, einem sagenhaften Temperament und und energiegeladener Bühnenpräsenz.

Das Maghreb Haus e.V. bedankt sich nochmals ganz herzlich bei der Internationalen Organisation der irakischen Emigranten und Flüchtlinge IMO e.V., bei Dr. Aziz Alkazaz und Dr. Tharwat Al Hankkawi und bei allen Mitwirkenden und Helfern für das gute Gelingen dieser schönen Veranstaltung. 

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Iftar-Premiere des Maghreb-Hauses – Fröhliches Fastenbrechen in Kooperation mit 2nesna und dem Deutsch-Marokkanischen Kultur Kontakt e.V.

Schöne ramadanische Tischdekoration beim maghrebinischen Iftar-Essen

Maghrebinisches Iftar-Essen in familiärer Atmosphäre

Was lange währt wird endlich gut! Nachdem unser junger Verein im vergangenen Jahr vergeblich versucht hat, einen Termin und einen Raum für ein gemeinsames Fastenbrechen zu organisieren, haben wir es in diesem Jahr geschafft, in Kooperation gleich mit zwei weiteren Vereinen, 2nesna und Deutsch–Marokkanischer Kultur Kontakt e.V. zum maghrebinischen Iftar-Essen, ins Kulturschloss Wandsbek, Königsreihe 4, 22041 Hamburg einzuladen. Die drei Migrantenorganisationen haben das gemeinsame Fastenbrechen zum Anlass genommen, um ein Zeichen der Toleranz und für ein friedliches Miteinander in Vielfalt zu setzen. 

Alljährlich im Monat Ramadan fasten die Muslime auf der ganzen Welt. Ramadan ist für Muslime ein großes Fest des Glaubens, der Solidarität und der Begegnung und gilt als Monat des Friedens und der Versöhnung. Das gemeinsame Fastenbrechen ist fester Bestandteil des islamischen Fastenmonats Ramadan.

In familiärer und herzlicher Atmosphäre wurde am 09.06.2017 im Kulturschloss Wandsbek das maghrebinische Iftar-Essen gefeiert. 

v.l.n.r. Dr. Hassan Ied, Vorsitzender der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft e.V., Sonia Ben Amor, Tunesiens Konsulin in Hamburg, Dr. Djalel Aroui, Vorsitzender des Maghreb Hauses e.V. und Dounia El-Korchi,  Vorsitzende des Deutsch-Marokkanischen Kultur Kontaktes e.V.

v.l.n.r Hadjer Bitour, Kamal Omar, Jutta Höflich und Dr. Hassan Ied

Zirka 60 Personen unterschiedlichster Herkunft, Muslime und Nicht-Muslime kamen zusammen, um gemeinsam zu speisen, sich kennenzulernen und miteinander Zeit zu verbringen. Darüber hinaus durften wir uns auch noch über einen ganz besonderen Besuch freuen. Tunesiens Konsulin Sonia Ben Amor gab sich die Ehre.

Gabriele Kamensky und Tunesiens Konsulin Sonia Ben Amor

In Begleitung ihrer Tochter, die an diesem Tag ihren Geburtstag feierte, genoss die Diplomatin die fröhliche und freundschaftliche Atmosphäre sowie die vielen Köstlichkeiten ebenso wie die anderen Gäste,

Achraf El Hadri, Vorsitzender  von 2nesna und seine Frau Cindy

darunter auch Alexander Weil vom Kulturschloss Wandsbek in Begleitung seiner Frau, Dr. Hassan Ied, Vorsitzender der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft e.V., Gabriele Kamensky, Sektionsleiterin Hamburg der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft, und Mehdi Aroui als Al-Manar und Schura Vorstandsmitglied.

Um 21:47 Uhr tönte vom Laptop der Ruf des Muezzins und verkündete damit das Ende des Fastens. Gereicht wurden delikate maghrebinische Gerichte, die süße und pikante Aromen in sich vereinen, unter anderem Harira, gefüllte Teigtaschen, tunesische und marokkanische Tajine sowie verschiedene Sorten von Salaten. 

Selbstverständlich durften auch Datteln, Süßigkeiten und Minztee beim Fastenbrechen nicht fehlen. Der Maghreb blickt ja auf über viele Generationen hinweg kultivierte Kochtraditionen zurück. Deutlich schmeckt man den Einfluss der Berber und Araber; aber auch die Franzosen, Spanier, Römer, Türken, Mauren und jüdischen Siedler haben kulinarische Spuren im Maghreb hinterlassen. Kennzeichnend für den Abend war eine überaus freundliche Atmosphäre und angeregte Gespräche.

Der Oud-Musiker Nidhal Boukottaya

Nach dem gemeinsamen maghrebinischen Iftar-Essen haben wir einen Film über Iftar-Bräuche in Tunesien gezeigt: Die Altstadt von Tunis – Ein Tag im Ramadan. Zum Ausklang unseres ersten Iftar-Abends sorgte der tunesische Musiker Nidhal Boukottaya mit seiner Oud – ein typisches arabisches Musikinstrument – für tolle Stimmung.

Unser besonderer Dank gilt dem Kulturschloss Wandsbek für die Unterstützung und die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten. Unser großer Dank geht an Achraf El Hadri, Vorsitzender  von 2nesna und Dounia El-Korchi,  Vorsitzende des Deutsch-Marokkanischen Kultur Kontaktes e.V. für diese gemeinsame Veranstaltung. Ein weiterer Dank gilt den Köchen und Köchinnen sowie allen Helfern darunter Frau und Herr Weil, Herr Mustafa Bounassi, Herr Amine Bouamrane, Herr Kamal Omar, Herr Haithem Mars, Frau Yosr Mehadhebi und Frau Nezha Aroui und allen, die zu diesem gelungen Abend beigetragen haben. In unserer Galerie finden Sie weitere Bilder von der Veranstaltung. 

Hier ist auch ein schönes Video von 2nesna beim Kochen.

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Stammtisch der Kulturen im Zeichen der Ahwazi am 12.05.17

Im Fokus des Stammtisches stand die Lage der arabischen Bevölkerung von Ahwaz, der Ahwazi, die hauptsächlich in der Provinz Khuzestan im Südwesten des Iran an der Grenze zum Irak leben. Die Ahwazi stellen mit ca. 8-10 Millionen Angehörigen ca. 10% Prozent der iranischen Bevölkerung. Die Provinz Khuzestan am Persischen Golf mit der Hauptstadt Ahwaz, der siebtgrößten Stadt des Iran, hatte, bis Anfang des 20. Jahrhunderts Öl gefunden wurde, nur geringe Bedeutung und ist in Deutschland auch heute noch weitestgehend unbekannt. 

Ali-Al-Saadi

Der Maghreb Haus e.V. hat dazu beitragen, dies im Rahmen seines Projektes „Stammtisch der Kulturen“ zu ändern. Er lud den ahwazischen Verein für Menschenrechte .e.V. ein, um über die aktuelle Situation der Ahwazi zu berichten. Schließlich leben in der Region, die bis 1925 ein autonomes Emirat war (bekannt als Arabistan und genannt heute in arabisch Alahwaz), heute rund 6-8 Millionen Araber von denen viele u.a. auch nach Deutschland fliehen. Sie sprechen einen den Südirakern ähnlichen Dialekt des Arabischen, sind konfessionell aber keine Schiiten, sondern Sunniten. 

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Dr. Aroui, Vorsitzender des Maghreb Haus e.V., die Gäste, bedankte sich bei Herrn Ali-Al-Saadi und Herrn Hakim Chebishat für die gemeinsame Veranstaltung und erläuterte die Ziele der Veranstaltung. „Der Stammtisch der Kulturen hat das Ziel, Wissen über die Werte unterschiedlicher Kulturen zu vermitteln und dabei interkulturelle Verständigung zu fördern. Er bietet die Möglichkeit, gemeinsam zu essen, andere Menschen näher kennen zu lernen und miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.“, sagte Dr. Aroui.

Danach gab Dr. Aroui das Wort an Herrn Ali-Al-Saadi, der sich für die Einladung beim Maghreb Haus e.V. bedankte und freute sich darauf, im Rahmen dieser Begegungsplattform über die Ahwazi berichten zu dürfen.

Hakim Chebishat

Nach einer kurzen Vorstellung des Vereins, zu deren Hauptaufgabe die Integration der Flüchtlinge aus der Region in die deutsche Gesellschaft zählt, brachte ein Film den zahlreichen Gästen die Region näher, den die Vertretern des Vereins Herr Hakim Chebishat und Herr Ali-Al-Saadi mit Informationen ergänzten. Die Vortragenden berichteten u.a., dass die arabische Bevölkerung von Ahwaz unter Diskriminierung leidet und der Gebrauch ihrer Muttersprache in Regierungseinrichtungen und als Unterrichtssprache in Schulen untersagt bleibt. Dennoch gelang es ihr bisher, ihren arabischen Dialekt und ihre Kultur zu pflegen.
Dass die Ahwazi auch in der Ferne nichts von ihrer Gastfreundschaft und Lebensfreude eingebüßt haben, zeigte der weitere Verlauf des Abends. Nach einem köstlichen Buffet mit Spezialitäten aus der Region sorgte Malek Chebishat mit seiner Band Karun fast bis in die Nacht für heitere Stimmung.

Das Maghreb Haus e.V. bedankt sich ganz herzlich bei dem ahwazischen Verein für Menschenrechte .e.V., bei Herrn Hakim Chebishat und Herrn Ali-Al-Saadi und bei allen Mitwirkenden und Helfern für das gute Gelingen dieser schönen Veranstaltung. 

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Unser April-Stammtisch der Kulturen fällt am 14.04.17 wegen Karfreitag aus.

Der Stammtisch der Kulturen fällt diesesmal wegen Karfreitag aus. Aus Respekt vor diesem stillen Feiertag und im Namen der Toleranz müssen wir unseren April-Stammtisch absagen.

Wir wünschen Euch allen ein frohes, segensreiches und erholsames Osterfest.

Nach christlicher Tradition ist Karfreitag der Tag, an dem Jesus gekreuzigt wurde. Er bedeutet Trauer und Klage, aber auch den Höhepunkt der Fastenzeit und die Vorbereitung auf das Osterfest. Der Karfreitag wird auch als der stille Freitag bezeichnet, weil im Gedenken an Jesu Kreuzigung in Stille getrauert wird. Sogar die Kirchenglocken werden mancherorts nicht geläutet oder durch hölzerne Ratschen ersetzt. Der Wortteil „Kar“ in Karfreitag kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet Trauer oder Klage. 

Am Karfreitag findet traditionell keine Messe in der katholischen Kirche statt. Stattdessen versammeln sich die Gläubigen um 15 Uhr, zur Todesstunde Jesus Christi, um seiner Leiden zu gedenken. Der Wortgottesdienst zeichnet sich vor allem dadurch aus, das nicht gesungen wird und auch beim Verlassen des Raumes Stille herrscht. Da es sich bei Karfreitag um einen sogenannten stillen Feiertag handelt, gilt ein Tanzverbot in Deutschland, welches nur in drei Bundesländern zeitlich eingeschränkt ist und sonst ganztägig gilt. Das Tanzverbot deckt alle öffentlichen Veranstaltungen ab, die über den Schank- und Speisebetrieb hinausgehen. Dieser Text wurde von www.kleiner-kalender.de entnommen.