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Stammtisch der Kulturen im Zeichen Syriens am 26.05.2023

In Zusammenarbeit mit der „Freie Deutsch-Syrische Gesellschaft e.V.“ widmet das Maghreb-Haus e.V.  seinen „Stammtisch der Kulturen“ dem Thema „Nothilfe für Erdbebenopfer in Nordsyrien„. Der Stammtisch der Kulturen steht diesmal ganz im Zeichen Syriens.

Im Februar dieses Jahres hat sich das Leben tausender Menschen in Syrien und der Türkei für immer verändert. Durch das schwere Erdbeben, das die Region traf, haben sie ihr Zuhause, Angehörige und ihr Hab und Gut verloren. Bis heute sind tausende Menschen auf humanitäre Hilfe zum Überleben angewiesen. 

Eine deutsch-syrische Ärztedelegation hat im Februar 2023 die Notunterkünfte in Nordwestsyrien besucht und Nothilfe vor Ort im Erdbebengebiet geleistet. Dabei war auch der syrische Arzt Dr. Hassan Ied aus Hamburg. In seinem Vortrag spricht er über seine Erfahrung vor Ort und wird uns die Situation in den Notunterkünfte im Nordwestsyrien näherbringen.

Darüberhinaus hat sich die Freie Deutsch-Syrische Gesellschaft e.V. an zahlreichen Hilfsaktionen beteiligt und mehrere Lkw mit Hilfsgütern auf die Reise nach Nordsyrien geschickt. Dr. Hassan Ied geht auch in seinem Vortrag auf die Hilfsaktionen seines Vereins und die benötigte Hilfe für die Menschen im Erdbebengebiet Nordwestsyriens.

Die Oriental Band Hamburg wird den Kulturabend musikalisch umrahmen. 2015 hat Zead Khawam die Oriental Band Hamburg gegründet, deren Repertoire sich an der klassischen arabischen Musik und der Volksmusik orientiert. Er selbst ist Virtuose auf dem Qanun, einer Kastenzither mit 73 Saiten. Die Oriental Band präsentiert traditionelle folkloristische sowie moderne arabische, nordafrikanische, türkische und persische Musik und spiegelt damit den Nahen Osten und Nordafrika wieder. Die Band bestehend aus Ziyad Khawam (Qanun), Adam Saidani (Violine), Hani Ibrahim (Trommel) und Ali Shibly (Oud) sorgt für musikalische Unterhaltung.

Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.

Wir begrüßen unsere Gäste nach maghrebinischer und arabischer Tradition mit Pfefferminztee und Schwarztee. Der Tee ist nicht nur ein reines Getränk sondern, gilt als Zeichen der Gastfreundschaft und ist ein im Maghreb und Maschrek weit verbreiteter Brauch. Um ein Tee zuzubereiten, braucht man drei Dinge, sagen die Nomaden: die Zeit, die Glut und natürlich die Freunde. Üblicherweise werden drei Gläser gereicht nach dem weit verbreiteten Motto: „Das erste Glas ist bitter wie das Leben, das zweite stark wie die Liebe und das dritte sanft wie der Tod“.

Alle Einnahmen des Abends werden den Erdbebenopfern in den betroffenen Gebieten zugutekommen.

Wir heißen Sie ganz herzlich willkommen zu unserem Kulturabend!

Gern können Sie interessierte Verwandte, Bekannte und Freunde über die Veranstaltung informieren und mitbringen.

 




Maghrebinischer Kulturabend – YENNAYER 2973!

 
🇩🇿🇲🇦🇹🇳🇱🇾🇲🇷❤️ⵣ Das war ein wunderbares Neujahrsfest der Imazighen, das ganz im Zeichen des Maghreb stand.ⵣ❤️🇲🇷🇱🇾🇹🇳🇲🇦🇩🇿
Rund 100 Gäste waren der Einladung zum Neujahr der Imazighen – Yennayer 2973 ins Kulturschloss Wandsbek am 13.01.2023 gefolgt, die von Dr. Djelloul Aroui, Vorsitzender des Maghreb Haus e.V., herzlich empfangen wurden. Dann wurde der traditionelle warme Pfefferminztee zur Begrüßung als Zeichen der Gastfreundschaft überreicht.
Den Besuchern wurde ein buntes Programm geboten. In seinem Vortrag über die Geschichte und Tradition des Neujahrsfestes der Imazighen gab Dr. Djelloul Aroui einen Einblick in die mehr als 3000 Jahre alte Berberkultur.
Wir haben mit unseren Gästen einen musikalischen Abend der besonderen Art im Kulturschloss Wandsbek genossen. Die Musiker Ali Shibly, Adam Saidani und Ashraf Larbi spielten populäre Lieder aus dem Maghreb und sorgten für tolle Stimmung. Es bestand auch die Möglichkeit, die von Olfa mitgebrachten traditionellen Kleidungen anzuprobieren und durch den Abend zu tragen.
Das Highlight des Abends war der Märchenerzähler Naceur Aceval und die besondere Art, seine Geschichte zu erzählen. Dann nahm Aceval die Zuhörer mit auf eine Reise in die wunderbare Welt der frei erzählten Märchen aus dem Maghreb voller Magie und Lebensfreude und mit Witz und Humor.
„Überall wo Menschen sind, lebt das Wort und reist mit ihnen. Menschen die Geschichten erleben, erzählt oder gehört haben kommen und gehen. Allein das Wort bleibt, reist und erreicht immer sein Ziel. Und wenn die Menschen längst fort sind, so lebt das Wort weiter und die Erzählungen reisen mit anderen Menschen. So ist das Wort heute zu Euch gekommen. Bewahrt es in Euren Herzen und erzählt es weiter, Euren Geschwistern, Euren Freundinnen und Freunden und Verwandten. Lasst es weiterreisen, das Wort!“ „Hört, damit die Geschichte weiterreisen kann! Hört, damit das Wort nicht stirbt!“ so begrüßte Aceval seine Gäste.
Aceval ist ein Märchenerzähler mit einer ungewöhnlichen Biografie. Als Sohn einer algerischen Nomadenfamilie verbrachte er seine Kindheit in den Nomadenzelten der Familie seiner Mutter – eines Nomadenstamms der Ouled Sidi Khaled in Tousnina – Tiaret. Aceval, der mittlerweile seit 40 Jahren in Deutschland lebt und heute in Weil im Schönbuch wohnt, vereint mehrere Kulturen in sich. Er erzählt im algerischen Dialekt, auf Französisch und auf Deutsch mit Charme und Humor und schlägt mit seiner Erzählkunst eine Brücke zwischen Menschen und Ländern, zwischen dem Maghreb und Europa – ein Mittler zwischen Kulturen.
 
Zwischendurch wurden die traditionsreichen maghrebinischen Gerichte – köstlichen Couscous mit Händchen und 7 Gemüsen und unterschiedliche Arten von Gebäck – serviert. Der zwischen dem Maghreb und Europa Brücken bauenden Abend wurde von Jutta Höflich moderiert.
 
Eine Ausstellung arabischer Schriftmalkunst mit einer Präsentation über die Verbindung zwischen Design und Kalligraphie.
Mit ihren ausgewählten Werken gab die Künstlerin und Innenarchitektin Hala Bahri einen Einblick in die faszinierende Welt der arabischen Schriftmalkunst. 
Sie befasst sich zurzeit mit der arabischen Kalligraphie als Kunstform und drückt ihre Inspirationen und Emotionen kreativ als arabische Schriftmalkunst mit Stift und Papier aus. Ihre Werke und ihr Projekt WaKaN sind detailreich auf ihre Webseite www.wakan-kultur.de dargestellt. Hala baut durch die Ästhetik der arabischen Schrift Brücken zwischen Orient und Okzident.
Unter den Gästen befanden sich den Leiter der Hamburger Sektion der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft Ashraf Larbi, den Initiator der Arabischen Kulturwochen von der Universität Hamburg Dr. Mohammed Ahmed Khalifa, die Vorsitzende des Deutsch-Marokkanischen Kultur Kontaktes e.V. Dounia El Korchi und Dr. Hassan Ied von Freie Deutsch-Syrische Gesellschaft e.V.
Zum fünften Mal in Folge widmete das Maghreb-Haus e.V. seinen „Stammtisch der Kulturen“ am 13. Januar einem der ältesten nordafrikanischen Volksfeste, dem „Yennayer“.
Danke sagen wir allen, die das Neujahrfest 2973 zu einem unvergessenen Abend gemacht haben.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Künstlern und Künstlerinnen, Gästen, Helfern und Helferinnen, die diesen Kulturabend wieder ermöglicht haben. Vielen lieben Dank für die schönen Fotos an Jutta Höflich, Tarik Aouadi und Ralf Groeneveld. Ein besonderer Dank gilt allen, die sich bis zur Erschöpfung großartig um die kulinarische Versorgung unserer Teilnehmer gekümmert haben. Naziha, Saida, Atika, Yousef Badjadi, Kamel Hallouane und Abdessalam Bouchiba – Herzlichen Dank!



Yennayer 2973 – Einladung zum maghrebinischen Kulturabend mit Märchenlesung, Vortrag, Live-Musik, Kunstausstellung und Couscous

as Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي e.V feiert das Neujahr der Imazighen Yennayer 2973 am 13. Januar 2023 um 18:30 Uhr im Kulturschloss Wandsbek – Königsreihe 4, 22041 Hamburg.

Das Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي e.V nimmt Yennayer 2973 zum Anlass und lädt herzlich zu einem maghrebinischen Kulturabend mit Märchenlesung, Vortrag, Live-Musik, Kunstaustellung und Couscous ein. Der Stammtisch der Kulturen steht diesmal ganz im Zeichen des Maghreb.

Die Imazighen sind die Ureinwohner Nordafrikas und beginnen am 13. Januar das Jahr 2973. „Assguass Amggaz!“ oder „Assguass Ambarki“ (Frohes Neues Jahr!) lautet ein Neujahrswunsch auf Tamazight, einer der wichtigsten Berbersprachen im Maghreb.

Im Mittelpunkt dieses Abends steht die Märchenlesung der besonderen Art aus der Welt der Nomaden und Beduinen von Naceur Charles Aceval. Der aus Algerien stammende Märchenerzähler ist unser Gast und lädt uns erneut auf eine Reise in die wunderbare Welt der frei erzählten Märchen voller Magie und Lebensfreude ein. 

Musikalisch wird der Märchenerzähler  mit zauberischen Klängen von den talentierten Multiinstrumentalisten Ali Shibly und Adam Saidani begleitet, die den Kulturabend mit dem magischen Klang der Oud, Geige, Mandoline und Flöte und ihrem Gesang umrahmen werden.

Dr. Djelloul Aroui stellt die Geschichte und Tradition des Maghreb vor und gibt Einblicke in die faszinierende Kultur des Maghreb.

Die Künstlerin Halaa Bahri zeigt ihre Werke und spricht über ihre Inspiration und Gemälde. Mit ihren ausgewählten Werken gibt sie einen Einblick in die faszinierende Welt der arabischen Schriftmalkunst.

Das Neujahrsfest ist traditionell ein großes Familientreffen und ist üblich an Neujahr traditionelle Kleidung zu tragen. Wer möchte, kann gern die Gelegenheit nutzen und in traditioneller Kleidung erscheinen. Wir bieten all unseren Gästen, auch Kindern, gern die Gelegenheit, traditionelle Kleidung in unserem Yennayer-Abend zu tragen. Es bietet sich an, sich vor Ort umzuziehen.

Wir begrüßen unsere Gäste nach maghrebinischer Tradition mit Pfefferminztee. Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis. Besonders zum Neujahrfest gehört Couscous als typisches Nationalgericht des Maghreb, der seit 2020 als immaterielles Unesco-Kulturerbe gilt. Bei einem kleinen Buffet können Sie im Anschluss miteinander ins Gespräch kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg. 

Lassen Sie sich verzaubern durch einen Abend voller Gerüche, Geschichten und Musik.

Geschichte und Tradition des Maghreb mit Dr. Djelloul Aroui 

Der gebürtige Algerier Dr. Djelloul Aroui stellt die Geschichte und Tradition des Yennayer vor und gibt Einblicke in die faszinierende Kultur des Maghreb.

Die Berber sind die Ureinwohner Nordafrikas und nennen sich in ihrer Berbersprache selbst »AMAZIGH« (plural Imazighen), was auf Deutsch so viel wie „freie Menschen“ bedeutet. Das Land der Imazighen wird heute Maghreb genannt und das Neujahr der Imazighen „Yennayer“ ist eines der ältesten Volksfeste, das seit der Antike bis heute in Nordafrika und weltweit von Maghrebinern gefeiert wird und in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge im Kulturschloss Hamburg-Wandsbek.

Die Kultur des Maghreb ist sehr bunt und unverwechselbar. Auf dem Boden des heutigen Maghreb haben sich unterschiedliche Kulturen über die Jahrtausende vermischt und gegenseitig beeinflusst. Zahlreiche Zivilisationen von den Phöniziern, Römern und Byzantinern über den Arabern und den Mauren bis hin zu den Türken und den Europäern haben im ursprünglichen Land der Berber ihre Spuren hinterlassen, die sich noch heute in den Ortsnamen und Baustilen bemerkbar machen und in Monumenten und Museen, aber auch in den Gesichtern der Menschen, Traditionen und Bräuche zu sehen sind. 

Der Vorsitzender des Maghreb Hauses e.V., Dr. Djelloul Aroui liegen Toleranz und das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Konfessionen und Kulturen am Herzen. Sein Anliegen ist es, die  maghrebinische Kultur und ihren Beitrag zur europäischen Kultur und zum Weltkulturerbe zu vermitteln. Dr. Aroui lebt seit etwa 30 Jahren in Hamburg, hat an der Universität Hamburg in Informatik promoviert und wohnt mit seiner Familie in Rahlstedt . Er ist mit Leidenschaft in der IT-Branche tätig und spezialisiert auf Digitale Transformation.

Nomadenmärchen aus dem Maghreb mit Naceur Charles Aceval

Im Mittelpunkt dieses Abends steht die Märchenlesung der besonderen Art aus der Welt der Nomaden und Beduinen von Naceur Charles Aceval. Der aus Algerien stammende Märchenerzähler ist unser Gast und lädt uns erneut auf eine Reise in die wunderbare Welt der frei erzählten Märchen voller Magie und Lebensfreude ein. Aceval ist ein Märchenerzähler mit einer ungewöhnlichen Biografie. Als Sohn einer algerischen Nomadenfamilie verbrachte er seine Kindheit in den Nomadenzelten der Familie seiner Mutter – eines Nomadenstamms der Ouled Sidi Khaled in Tousnina – TiaretAceval, der mittlerweile seit 40 Jahren in Deutschland lebt und heute in Weil im Schönbuch wohnt, vereint mehrere Kulturen in sich. Er erzählt im algerischen Dialekt, auf Französisch und auf Deutsch mit Charme und Humor und schlägt mit seiner Erzählkunst eine Brücke zwischen Menschen und Ländern, zwischen dem Maghreb und Europa – ein Mittler zwischen Kulturen.

Die Helden, die aus Acevals warmer Stimme entspringen, nehmen die Zuhörer schnell mit in das Leben der Nomaden und früheren Karawanen. Aceval lässt sein Publikum an seiner Erzählkunst teilhaben, in der das gesprochene Wort magische Eigenschaften besitzt und eröffnet den Zuhörern die Möglichkeit, die Weisheitsgeschichten seines Nomadenstammes kennen zu lernen. Die spannendsten Weisheitsgeschichten und Märchen hat er ins Deutsche übersetzt und in einer Reihe von Büchern im Papermoon-Verlag herausgebracht.

Aceval sagt: „Märchen sind in meiner Kultur etwas besonderes. Genau so wie das traditionelle Couscous bei uns im Maghreb einen besonderen, ‚heiligen‘ Charakter hat, und als Opfergabe zu besonderen Anlässen gegeben wird, so gilt auch für das Erzählen von Märchen: sie sind ein Geschenk, eine Opfergabe!“

„Überall wo Menschen sind, lebt das Wort und reist mit ihnen. Menschen die Geschichten erleben, erzählt oder gehört haben kommen und gehen. Allein das Wort bleibt, reist und erreicht immer sein Ziel. Und wenn die Menschen längst fort sind, so lebt das Wort weiter und die Erzählungen reisen mit anderen Menschen. So ist das Wort heute zu Euch gekommen. Bewahrt es in Euren Herzen und erzählt es weiter, Euren Geschwistern, Euren Freundinnen und Freunden und Verwandten. Lasst es weiterreisen, das Wort!“ „Hört, damit die Geschichte weiterreisen kann! Hört, damit das Wort nicht stirbt!“ so begrüßt Aceval seine Gäste. Lassen Sie sich in eine besondere Welt entführen!

Musikalische Reise durch Nordafrika und den Orient mit Ali Shibly und Adam Saidani

Musikalisch wird der Märchenerzähler  mit zauberischen Klängen von den talentierten Multiinstrumentalisten Ali Shibly und Adam Saidani begleitet, die den Kulturabend mit dem magischen Klang der Oud, Geige, Mandoline und Flöte und ihrem Gesang umrahmen werden. Der aus Tunesien stammende Musiker Adam Saidani und der aus dem Irak stammende Musiker Ali Shibly laden das Publikum auf eine Entdeckungsreise durch das maghrebinische und orientalische Musikrepertoire ein, singen mit Leichtigkeit, Temperament und Leidenschaft klassische arabische und Tarab Musik und nehmen die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch Nordafrika und den Orient.

Ausstellung arabischer Schriftmalkunst mit Halaa Bahri

Die Innenarchitektin und Künstlerin Halaa Bahri zeigt ihre Werke und spricht über ihre Inspiration und Gemälde. Mit ihren ausgewählten Werken gibt sie einen Einblick in die faszinierende Welt der arabischen Schriftmalkunst. 

Ihre Leidenschaft ist das Malen und Zeichnen, was sie schon seit ihrer Kindheit verfolgt. Die gebürtige Tunesierin lebt seit drei Jahren in Hamburg. Sie befasst sich zurzeit mit der arabischen Kalligraphie als Kunstform und drückt ihre Inspirationen und Emotionen kreativ als arabische Schriftmalkunst mit Stift und Papier aus. 

Sie baut durch die Ästhetik der arabischen Schrift Brücken zwischen Orient und Okzident.

Kulinarische Köstlichkeiten und festliche Kleidung

Das Neujahrsfest ist traditionell ein großes Familientreffen und ist üblich an Neujahr traditionelle Kleidung zu tragen. Wer möchte, kann gern die Gelegenheit nutzen und in traditioneller Kleidung erscheinen. Wir bieten all unseren Gästen, auch Kindern, gern die Gelegenheit, traditionelle Kleidung in unserem Yennayer-Abend zu tragen. Es bietet sich an, sich vor Ort umzuziehen.

Yennayer würdigt die Vielfalt der traditionellen Kleidung in ihren Formen und Farben und die bunte Vielfalt der Kleidung steht für die Vielfalt der Traditionen in den abgelegenen Regionen und Ländern des Maghreb. Es ist ein Zeichen der Freude und der Feierlichkeit.

Wir begrüßen unsere Gäste nach maghrebinischer Tradition mit Pfefferminztee, der als Zeichen der Gastfreundschaft gilt. Um Tee zuzubereiten, braucht man drei Dinge, sagen die Nomaden: die Zeit, die Glut und natürlich die Freunde. Üblicherweise werden drei Gläser gereicht nach dem weit verbreiteten Motto: „Das erste Glas ist bitter wie das Leben, das zweite stark wie die Liebe und das dritte sanft wie der Tod“. 

Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis. Besonders zum Neujahrfest gehört Couscous als typisches Nationalgericht des Maghreb, der seit 2020 als immaterielles Unesco-Kulturerbe gilt. Bei einem kleinen Buffet können Sie im Anschluss miteinander ins Gespräch kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg. 

 

Yennayer – das Neujahrsfest der Imazighen

ⵣ, genannt Yaz, ist ein Buchstabe des Amazigh- Alphabets, der Tifinagh und symbolisiert den „freien Mann“.

Die Berber sind die Ureinwohner Nordafrikas und nennen sich in ihrer Berbersprache selbst »AMAZIGH« (plural Imazighen), was auf Deutsch so viel wie „freie Menschen“ bedeutet.

„Assguass Amggaz!“ oder „Assguass Ambarki(Frohes Neues Jahr!) lautet ein Neujahrswunsch auf Tamazight, einer der wichtigsten Berbersprachen im Maghreb. 

Das traditionsverankerte Neujahrsfest „Yennayer“ wird seit der Antike bis heute im Maghreb und weltweit von Maghrebinern gefeiert. Die Jahrtausend alte Festlichkeit „Yennayer“, wörtlich das „erster Monat“ oder auch als „Tor des Jahres”, wird jedes Jahr am 12. oder 13. Januar gefeiert. So wird in Algerien am 12. Januar und in Marokko und Tunesien am 13. Januar in das neue Jahr hineingefeiert. Dieses Datum entspricht dem ersten Januartag des Julianischen Kalenders, 12 Tage später als der gregorianische Kalender.

Der Berber-Kalender ist ein alter, agrarischer Sonnenkalender, der auch „fellahi“ „bäuerlich“ genannt wird. Der Kalender ist ein später Abkömmling des von Julius Cäsar 45 v.Chr. eingeführten Julianischen Kalenders, was auch bereits die Datendifferenz von 12 bis 14 Tagen vermuten lässt. Dieser Kalender wurde während der Römischen Herrschaft auch in der Provinz Africa eingeführt und blieb nach der muslimischen Eroberung im 7. Jh. wegen seiner Orientierung an den Jahreszeiten insbesondere für die Landwirtschaft bedeutsam. Die Anzahl der Tage in den Monaten, 30 oder 31, entspricht dem der Gregorianischen Monate und der 29. Februar ist alle vier Jahre Schalttag. Aber die Reformen des Gregorianischen Kalenders – mit seinen Schaltjahrsausnahmen – machte der nordafrikanische Bauernkalender nicht mit – daher rührt die oben angesprochene Differenz.

Das „Yennayer“ soll die Inthronisierung eines Pharao mit Amazigh-Wurzeln in Ägypten markieren. Es wird in Verbindung mit der Thronbesteigung von Pharao Schenschong I. gebracht. Der libysche Pharao soll den Ägyptischen Thron im Jahr 950 v. Chr. bestiegen haben, nachdem er einen erfolgreichen Feldzug gegen Ägypten geführt hatte. Auf ihn soll die 22. Dynastie Ägyptens begründet sein. Seitdem wurde dieser Tag mit dem Beginn der Landwirtschaft zusammengeführt und gefeiert. Gleichzeitig dient aber auch unter anderem nach heidnischem Brauch der Natur zu ehren und den Winter zu vertreiben.

In Algerien wurde das berberische Neujahrsfest Yennayer als berberisches Neujahr anerkannt und am 12. Januar 2018 erstmals erklärt, dass der 12 Januar ein bezahlte Feiertag ist.

 




Einladung zum algerischen Kulturabend – Lesung und Vortrag mit Live-Musik

Das Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي lädt ganz herzlich zum algerischen Kulturabend mit Lesung, Vortrag und Live-Musik im Kulturschloss Wandsbek (Königsreihe 4, 22041 Hamburg) am 18.11.2022 um 18:30 Uhr ein.

Nach der coronabedingten Pause starten wir wieder mit unserem Projekt „Stammtisch der Kulturen„. Der Stammtisch der Kulturen steht diesmal ganz im Zeichen Algeriens.

Das Maghreb Haus e.V – البيت المغاربي nimmt zwei Ereignisse zum Anlass: am 5. Juli feierte Algerien 60 Jahre Unabhängigkeit von Frankreich und am 1. November jährte sich zum 68. Mal der Beginn des Algerienkriegs.

Dr. Djelloul Aroui hält einen Vortrag zum Thema “die koloniale Nacht in Algerien” und stellt die bewegte Geschichte Algeriens vor der Unabhängigkeit vor. Der Schwerpunkt liegt auf der französischen Kolonialherrschaft über die Gebiete der heutigen Demokratischen Volksrepublik Algerien von 1830 bis 1962.

Die Verlegerin und Expertin des Maghreb Donata Kinzelbach liest Passagen aus dem Buch „Reparationen im Dreieck Algerien, Frankreich, Deutschland“ des Politikwissenschaftlers Claus Leggewie und diskutiert mit dem Publikum.

Der Musiker Rachid Haroun wird den Kulturabend musikalisch mit dem magischen Klang der Oud und seinem Gesang umrahmen. Der gebürtige Algerier singt Lieder aus der Geschichte der andalusisch-algerischen Musik und spielt dazu auf einer Oud, der arabischen Laute.

Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.

In der Diskussionsrunde wird nicht nur an die koloniale Geschichte Algeriens erinnert, sondern werden ihre Auswirkungen auf die Gegenwart wie Frieden und Freiheit, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung erörtert. Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.

Vortrag mit Dr. Djelloul Aroui

Dr. Djelloul Aroui hält einen Vortrag zum Thema “die koloniale Nacht in Algerien” und stellt die bewegte Geschichte Algeriens vor der Unabhängigkeit vor.  Der Schwerpunkt liegt auf der französischen Kolonialherrschaft über die Gebiete der heutigen Demokratischen Volksrepublik Algerien von 1830 bis 1962.

Der gebürtige Algerier, Vorsitzender des Maghreb Hauses e.V., engagiert sich für Toleranz und friedliches Zusammenleben und sein Anliegen ist es, die Vermittlung der maghrebinischen Kultur und ihres Beitrages zur europäischen Kultur und zum Weltkulturerbe. Der promovierte Informatiker ist in der IT-Branche tätig und Experte für Digitale Transformation.

In seinem Vortrag geht Dr. Aroui auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen während der französischen Kolonialherrschaft über Algerien ein, die unter sozialistischer, liberaler und konservativer Verantwortung in einem Land besonders schwer wogen, das mit Geschichte und Mythos der „droits de l’homme“ – als Herzstück der Französischen Revolution von 1789 – wie kaum ein zweites verbunden war. Der Algerienkrieg steht in den Standarddeutungen für den Verrat einer westlichen Demokratie an ihren eigenen Prinzipien, für brutale Unterdrückung, immense Opferzahlen und die Etablierung systematischer Folter.  Er war einer der blutigsten Befreiungskriege des 20. Jahrhunderts – dabei war Algerien offiziell gar keine Kolonie, sondern französisches Staatsgebiet – und markierte den Anfang vom Ende der 132 jährigen französischen Kolonialherrschaft in Algerien.. Der Prozess der Befreiung von kolonialer Herrschaft wird als tiefgreifendes Trauma erlebt: massive Zwangsumsiedlung ländlicher Bevölkerungsteile, Folterpraktiken, willkürliche Inhaftierungen und Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren. Der Algerienkrieg belastet die französische Nation bis heute. Man sollte meinen, dass Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg genug gehabt hätte von Gewalt und Gefechten. Doch nur neun Jahre später befindet es sich mit Algerien im Krieg um dessen Unabhängigkeit. Der Algerienkrieg wurde von 1954 bis 1962 ausgefochten und markierte den Zusammenbruch der französischen Kolonialmacht. Er kostete rund 1.5 Millionen Algerier und rund 25.000 Franzosen das Leben. Rund eine Million „pieds-noirs“ verließen verbittert das Land und siedelten sich zumeist in Südfrankreich an. 

Lesung mit Donata Kinzelbach

Die Verlegerin und Expertin des Maghreb Donata Kinzelbach liest Passagen aus dem Buch „Reparationen im Dreieck Algerien, Frankreich, Deutschland“ des Politikwissenschaftlers Claus Leggewie und diskutiert mit dem Publikum. Der Autor skizziert in diesem Buch den schicksalhaften Weg Algeriens von der Kolonialzeit bis heute unter verschiedenen Blickwinkeln, insbesondere im Dreiecksverhältnis Algerien-Frankreich-Deutschland. Der Wechsel von persönlichen Begegnungen und Erlebnissen, von Reportagen mit politischer und sozialwissenschaftlicher Analyse lassen beim Lesen keine Müdigkeit aufkommen. Schlaglichter auf die frühe Kolonialisierung, den Alltag der Siedlergesellschaft und der blutige Freiheitskampf kommen ebenso vor wie der algerische Fußball, die algerische Arbeitsmigration, die Rolle der Frauen, die Bedeutung der Kunst. Ergänzt werden die Texte durch eine eindrucksvolle Bilderauswahl von der Kolonialzeit über die Befreiung bis zur Demokratiebewegung Hirak.

Donata Kinzelbach ist eine deutsche Verlegerin, studierte Komparatistik in Mainz und gründete dort 1987 den Verlag Donata Kinzelbach. Der Maghreb und seine Autoren ist die Welt, auf die sich der Verlag Donata Kinzelbach seit mehr als 35 Jahren als einziger Verlag für Literatur aus dem Maghreb in Deutschland spezialisiert hat. Bislang liegen über 100 Titel namhafter Autoren aus Marokko, Algerien und Tunesien in Übersetzung aus dem Französischen und Arabischen vor, die vom Donata Kinzelbach Verlag herausgegeben worden sind. Donata Kinzelbach leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Kennenlernen des Maghreb. Sie erhielt 2000 für ihr Lebenswerk den Medienpreis „Mohammed Nafi Tschelebi“ des Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland Stiftung e.V. (ZIAD) und wurde 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz für besondere verlegerische Verdienste und interkulturellen Einsatz ausgezeichnet.

Live-Musik mit Rachid Haroun

Der Musiker Rachid Haroun wird den Kulturabend musikalisch mit dem magischen Klang der Oud und seinem Gesang umrahmen. Der gebürtige Algerier singt Lieder aus der Geschichte der andalusisch-algerischen Musik und spielt dazu auf einer Oud, der arabischen Laute. Die Wurzeln von Rachids andalusisch-arabischen Musik liegen weit zurück, in den Tagen des frühen Mittelalters, als die Mauern noch Teil der multikulturellen spanischen Gesellschaft waren. Mit seiner andalusisch-algerischen Musik entführt er das Publikum in eine Welt voller Leidenschaft, Rhythmus, Tanz und »Tarab« – Rausch und Genuss von Musik..

 

 

 

Kulinarische Köstlichkeiten

Zwischendurch gibt es kulinarische Köstlichkeiten zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg.

Wir begrüßen unsere Gäste nach maghrebinischer Tradition mit Pfefferminztee. Der Pfefferminztee ist nicht nur ein reines Getränk sondern, gilt als Zeichen der Gastfreundschaft und ist ein im Maghreb weit verbreiteter Brauch. Um ein Tee zuzubereiten, braucht man drei Dinge, sagen die Nomaden: die Zeit, die Glut und natürlich die Freunde. Üblicherweise werden drei Gläser gereicht nach dem weit verbreiteten Motto: „Das erste Glas ist bitter wie das Leben, das zweite stark wie die Liebe und das dritte sanft wie der Tod“.
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Stammtisch der Kulturen im Zeichen der Frau

Die Veranstaltung wird wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus abgesagt. Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen.
Wir wollen kein Risiko eingehen und sehen diese Entscheidung im Sinne unserer Fürsorgepflicht.
Wir bitten alle Maghreb Haus-Interessierte um ihr Verständnis.

Beste Grüße
Dr. Aroui
Maghreb Haus e.V.


Einladung zum Stammtisch der Kulturen zum Internationalen Frauentag am 08.03.2020 um 17 Uhr.
Der Stammtisch der Kulturen fällt zeitlich mit dem Internationalen Frauentag zusammen und steht auch in diesem Jahr im Zeichen der Frau – insbesondere der marokkanischen Frau. Der Internationale Frauentag – auch Weltfrauentag genannt – wird weltweit am 8. März gefeiert und steht für den Kampf der Frauen für mehr Gleichberechtigung in der Gesellschaft. Das Maghreb Haus e.V. nimmt den Weltfrauentag gemeinsam mit seinem Kooperationspartner „Deutsch-Marokkanischer Kultur Kontakt e.V.“ zum Anlass, die Frauenrechte in Marokko zu thematisieren.

Jutta Höflich und Dounia El-Korchi

Dounia El-Korchi, Vorsitzende des Deutsch-Marokkanischen Kultur Kontaktes e.V., hält einen Vortrag über die Moudawana, das marokkanische Familienrecht, und gibt Einblicke in die Entwicklungen der Frauenrechte in dem Königreich.
Jutta Höflich, Schriftführerin des Maghreb-Hauses e.V., führt in die Geschichte des Weltfrauentages ein und diskutiert mit Frau El-Korchi über die Unterschiede im marokkanischen und europäischen Frauenrecht.

Zudem möchten wir eine junge erfolgreiche Marokkanerin vorstellen: Leila Slimani. Die 1981 in Rabat geborene Leila Slimani studierte Medien und Politik am Institut d’études politiques de Paris und an der ESCP Europe. Im Jahr 2008 begann sie als Journalistin für das Magazin Jeune Afrique über nordafrikanische Themen berichtete. Sie veröffentlichte 2014 mit Dans le jardin de l’ogre ihren ersten Roman, der in Marokko mit dem Prix de La Mamounia ausgezeichnet wurde. Zwei Jahre später folgte der psychologische Thriller Chanson douce. Dieser entwickelte sich bereits vor seiner Auszeichnung mit dem Prix Goncourt zu einem Bestseller. Jutta Höflich wird an dem Abend aus der deutschen Übersetzung „Dann schlaf auch du“ lesen sowie aus  dem Roman „All das zu verlieren“, die Geschichte einer jungen Madame Bovary,

Im Anschluss gibt es kulinarische Köstlichkeiten aus der Region zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Abgerundet wird der Abend mit Musik und Tanz. Der talentierte Multi-Instrumentalist Adam Saidani sorgt für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung.




Das Neujahrsfest der Imazighen 2970

Das Neujahrsfest der Imazighen im Kulturschloss Wandsbek entwickelt sich zur Tradition. Zum vierten Mal in Folge widmete das Maghreb-Haus e.V.  seinen „Stammtisch der Kulturen“ am 10. Januar einem der ältesten nordafrikanischen Volksfeste, dem „Yennayer“. Und so begrüßte der Vorsitzende des Vereins, Dr. Djelloul Aroui, die Gäste mit dem typischen Neujahrsgruß „ Assguass Amggazi „- „Bonne Année Amazigh“ und die interessierten Hamburgerinnen und Hamburger mit „Frohes Neues Amazigh Jahr 2970“. Nach einer kurzen Vorstellung des Vereins ging Dr. Aroui auf die Geschichte des Yennayer-Festes ein, das seit der Antike und noch heute im Maghreb und von den Maghrebinerinnen und Maghrebinern weltweit gefeiert wird. Heute wird „Yennayer“, wörtlich „der erste Monat“ oder auch „Tor des Jahres“ in Algerien am 12. Januar und in Tunesien und Marokko am 13. Januar gefeiert. Und natürlich hat jedes Land und jede Region seine Besonderheit, von denen der Vortragende einige vorstellte. Dazu gehört natürlich auch ein festliches Essen. Und so waren die Gäste bei köstlicher Tajine, Minztee und Grieskuchen eingeladen, zu genießen, sich kennenzulernen oder auszutauschen, bevor Adam Saidanii mit Volksliedern aus den verschiedenen Maghreb-Ländern begeisterte bzw. zum Mitsingen einlud. Unter den Gästen: Gabriele Kamensky, Leiterin der Hamburger Sektion der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft, sowie Dr. Mohammed Khalifa, Initiator der Arabischen Kulturwochen von der Universität Hamburg.

Das Neujahr der Imazighen

Das traditionsverankerte Neujahrsfest „Yennayer“ wird seit der Antike und noch heute im Maghreb und weltweit von Maghrebiner gefeiert. Das Neujahr der Imazighen „Yennayer“ ist eines der ältesten Volksfeste, das seit der Antike in Nordafrika gefeiert wird. Die Jahrtausend alte Festlichkeit „Yennayer“, wörtlich das „erster Monat“ oder auch als „Tor des Jahres”, wird jedes Jahr am 12. oder 13. Januar gefeiert. So wird in Algerien am 12. Januar und in Marokko und Tunesien am 13. Januar in das neue Jahr hineingefeiert. Dieses Datum entspricht dem ersten Januartag des Julianischen Kalenders, 12 Tage später als der gregorianische Kalender.

Das „Yennayer“ soll die Inthronisierung eines Pharao mit Amazigh-Wurzeln in Ägypten markieren. Es wird in Verbindung mit der Thronbesteigung von Pharao Schenschong I. gebracht. Der libysche Pharao soll den Ägyptischen Thron im Jahr 950 v. Chr. bestiegen haben, nachdem er einen erfolgreichen Feldzug gegen Ägypten geführt hatte. Auf ihn soll die 22. Dynastie Ägyptens begründet sein.

 




65. Jahrestag des Ausbruchs des algerischen Befreiungskrieges

Anlässlich des 65. Jahrestages des Ausbruchs des algerischen Befreiungskrieges hatte das Maghreb Haus e.V. am 08.11.2019 zu einem Vortrag mit dem Vorsitzenden des Maghreb Hauses e.V., Dr. Djelloul Aroui, einer Lesung mit der Verlegerin und Algerien-Expertin Donata Kinzelbach und einer Präsentation der Musikinstrumente des Maghreb mit Mohamed Khoudir ins Kulturschloss Wandsbek geladen.

Nach einer kurzen Begrüßung führte Dr. Aroui in das Thema des Abends ein und bedankte sich bei allen Gästen dafür, dass sie mit dem Maghreb Hauses e.V. den 65. Jahrestag des Ausbruchs des algerischen Befreiungskrieges feierten: „Algerien hat sich seine Unabhängigkeit blutig erkämpft und heute vor einer Woche jährte sich der Beginn des Aufstands gegen die Kolonialmacht zum 65. Mal. Der Algerienkrieg war einer der blutigsten Befreiungskriege des 20. Jahrhunderts und kostete 1.5 Millionen Menschen das Leben – vorwiegend Algerier“, beschrieb Dr. Aroui die außerordentliche Grausamkeit des Algerienkrieges und bat die Anwesenden um eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Algerienkrieges sowie alle Opfer von Krieg und Gewalt.

Im Anschluss las Donata Kinzelbach aus dem Band „Im Aufbruch“ von Amin Khan. Seit dem 22. Februar gehen Millionen von Menschen in Algerien auf die Straße. Was sie fordern, sind die Umsetzung humanitärer Werte und die Implementierung einer politischen Führung, die integer die Rechte des Volkes vertritt. Der Band vereint Beiträge zu den Demonstrationen und gibt Einblicke in politische und soziologische Hintergründe. Es folgten noch einige Auszüge aus dem Roman „Ausgeblendet“ von Maïssa Bey – ein kurzer, aber in seiner emotionalen Genauigkeit beeindruckender Roman, der von der zufälligen Begegnung dreier Menschen in einem Zug erzählt. Ein ehemaliger französischer Soldat trifft auf eine Algerierin, deren Vater im Unabhängigkeitskampf von den Franzosen verhaftet und ermordet wurde. Dieses Aufeinandertreffen von Täter und Opfer wird mit einer faszinierenden psychologischen Genauigkeit dargestellt, die den Leser betroffen, aber nicht hoffnungslos zurücklässt.

In seinem anschließenden Vortrag „Gegen das Vergessen – der blutige algerische Befreiungskrieg“ beleuchtete Dr. Aroui die Hintergründe eines der blutigsten Befreiungskriege des 20. Jahrhunderts und ging auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen während der algerischen Kolonialzeit ein. Gemäß der Grundsätze der französischen Revolution von 1789 „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ betonte er, dass der Algerienkrieg ein Verrat einer westlichen Demokratie an ihren eigenen Prinzipien für brutale Unterdrückung, immense Opferzahlen und die Etablierung systematischer Folter war. Die französische Kolonialzeit durchlief drei Etappen 1) Volkswiderstände von 1830 bis zum ersten Weltkrieg, 2) Entstehung des algerischen Nationalismus nach dem ersten Weltkrieg und 3) Bewaffneter Aufstand zur Einheit des algerischen Nationalismus von 1954 bis 1962. In der Zeit von 1830 bis zum ersten Weltkrieg hatte es vereinzelt antikoloniale und lokale Aufstände gegeben, die brutal niedergeschlagen wurden. Die wichtigsten Führer des Volksaufstands gegen die französischen Eroberer waren Emir Abdelkader (1808 – 1883), Lalla Fatma N’Soumer (1830 – 1863), Cheick Almokrani (1815 – 1815) und Cheick Bouamama (1833 – 1908). Nach dem ersten Weltkrieg verstärkte sich die nationale Bewegung. Zwei Persönlichkeiten haben seine weitere Entwicklung geprägt: Messali Hadj, der Begründer der ersten nationalistischen Partei 1926, und Abdulhamid Ben Badis, der Führer der Organisation der Ulema, die lokale Autorität, die über die korrekte Interpretation der islamischen Glaubenslehre entscheidet und die politische Rechte für alle Algerier forderten. Nach dem Massaker von 1945 wurden kritische Stimmen laut, dass die politische Rechte für die Algerier nur durch einen nationalen bewaffneten Aufstand für die Unabhängigkeit Algeriens möglich wäre. Am 1. November1954 war es soweit. Nach acht Jahren war der Algerienkrieg zu Ende und Algerien wurde in die Unabhängigkeit entlassen.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Oud-Bauer und -Restaurator Mohamed Khoudir. 1996 hatte der aus einem Vorort von Algier stammende 23-jährige Algerier vor dem Bürgerkrieg in Algerien das Weite gesucht. Über Italien und Süddeutschland landete er vor 20 Jahren in Berlin. Im nachtaktiven Kreuzberg betreibt er eine kleine Werkstatt. Am Eingang ist auf Deutsch und Arabisch zu lesen: „Musikinstrumente – Bau, Reparatur und Pflege“ und an den Wänden hängen verschiedene Musikinstrumente, unter anderem Ouds und Gimbris sowie ein kleines Lern-Kanun, eine Kastenzither, die es sich patentieren ließ. Von den Instrumenten hatte Khoudir, der in Deutschland eine Erzieher- sowie Musik- und Klangtherapieausbildung absolvierte, einige Exemplare mitgebracht. „Die Gimbri ist eins der Hauptinstrumente der Gnawa-Musik und der Vorläufer der Oud“, erzählte Khoudir und lud die Gäste zur Interaktion ein. Diese hatte beim Ausprobieren der verschiedenen Musikinstrumente viel Spaß.

Den Abschluss des Abends bildete wie immer das gemeinsame Abendessen – natürlich mit algerischen Spezialitäten wie Couscous, Tajine und Minztee.




Yennayer 2970 – Das Neujahr der Imazighen

 

Yennayer 2970 – Einladung zum Neujahrsfest der Imazighen mit Vortrag, Musik und kulinarischen Köstlichkeiten am 10. Januar 2020 um 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr – Eintritt frei.

Der Stammtisch der Kulturen steht diesmal ganz im Zeichen des Maghreb. Am 13. Januar begingen die Imazighen das Jahr 2970. Das Maghreb Haus e.V. nimmt Yennayer 2970 zum Anlass und lädt recht herzlich zu einem maghrebinischen Kulturabend mit Vortrag, Musik und kulinarischen Spezialitäten ein. Diesmal wird Yennayer aus organisatorischen Gründen etwas früher gefeiert. Dr. Djelloul Aroui, Vorsitzender des Maghreb Hauses e.V., hält einen Vortrag zum Thema „die Geschichte und Tradition des Yennayer“. Im Anschluss gibt es kulinarische Köstlichkeiten aus der Region zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Abgerundet wird der Abend mit Musik und Tanz. Der aus Tunesien stammende und talentierte Multi-Instrumentalist Adam Saidani sorgt für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung.

Yennayer  – Das Neujahr der Imazighen

„Assguass Amggaz!“ oder „Assguass Ambarki“ (Frohes Neues Jahr!) lautet ein Neujahrswunsch auf Tamazight, einer der wichtigsten Berbersprachen im Maghreb. Die Imazighen (der Plural von Amazigh) sind die Ureinwohner Nordafrikas, was auf Deutsch so viel wie „freie Menschen“ bedeutet. Das Land der Imazighen wird heute Maghreb genannt und das Neujahr der Imazighen „Yennayer“ ist eines der ältesten Volksfeste, das seit der Antike in Nordafrika gefeiert wird. Das traditionsverankerte Neujahrsfest „Yennayer“ wird noch heute im Maghreb und weltweit von Maghrebiner gefeiert und erreicht dieses Jahr zum 4. Mal Kulturschloss Hamburg-Wandsbek in Folge.

Die Jahrtausend alte Festlichkeit „Yennayer“, wörtlich das „erster Monat“ oder auch als „Tor des Jahres”, wird jedes Jahr am 12. oder 13. Januar gefeiert. So wird in Algerien am 12. Januar und in Marokko und Tunesien am 13. Januar in das neue Jahr hineingefeiert. Dieses Datum entspricht dem ersten Januartag des Julianischen Kalenders, 12 Tage später als der gregorianische Kalender. 

Das „Yennayer“ soll die Inthronisierung eines Pharao mit Amazigh-Wurzeln in Ägypten markieren. Es wird in Verbindung mit der Thronbesteigung von Pharao Schenschong I. gebracht. Der libysche Pharao soll den Ägyptischen Thron im Jahr 950 v. Chr. bestiegen haben, nachdem er einen erfolgreichen Feldzug gegen Ägypten geführt hatte. Auf ihn soll die 22. Dynastie Ägyptens begründet sein.

Das Datum könnte auch mit dem Bauernkalender der Ureinwohner Nordafrikas zu tun haben, die in Algerien, Marokko, Tunesien und Libyen vor der arabischen Invasion im 7. Jahrhundert ansässig waren. Hauptsächlich wird ein Naturfest nach heidnischem Brauch gefeiert, um die Natur zu ehren, den Winter zu vertreiben und ein neues Erntejahr einzuleiten.




Einladung zum algerischen Literaturabend

Der Stammtisch der Kulturen steht diesmal ganz im Zeichen Algeriens. Am 1. November jährt sich zum 65. Mal der Beginn des Algerienkriegs. Der Algerienkrieg war einer der blutigsten Befreiungskriege des 20. Jahrhunderts und markierte den Anfang vom Ende der 132 jährigen französischen Kolonialherrschaft in Algerien.

Das Maghreb Haus e.V. nimmt den 65. Jahrestag des Ausbruchs des algerischen Befreiungskrieges zum Anlass und lädt recht herzlich zu einem algerischen Literaturabend ein.

Der gebürtige Algerier Dr. Djelloul Aroui, Vorsitzender des Maghreb Hauses e.V., hält einen kurzen Vortrag zum Thema „Gegen das Vergessen – der blutige algerische Befreiungskrieg“.

Die Algerien-Expertin und Verlegerin Donata Kinzelbach gibt Einblicke in die algerische Literaturszene und liest verschiedene Autoren zum Thema „Krieg und Freiheit“.

Der Musikinstrumentenbauer Mohamed Khoudir wird den Literaturabend musikalisch mit dem magischen Klang der Oud umrahmen. Er wird die Geschichte der arabisch-andalusischen Musik und ihre Entwicklung im Maghreb erläutern und anhand musikalischer Stücke das arabische Tonsystem (Maqam) vermitteln.

In der anschließenden Diskussionsrunde soll nicht nur an die koloniale Vergangenheit erinnert werden, sondern ihre Auswirkungen auf die Gegenwart wie Frieden und Freiheit, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung erörtert werden. Für das leibliche Wohl gibt es kulinarische Köstlichkeiten aus der Region zum Selbstkostenpreis.

Vortrag mit Dr. Djelloul Aroui – „Gegen das Vergessen – der blutige algerische Befreiungskrieg“

In seinem Vortrag geht Dr. Aroui auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen während der algerischen Kolonialzeit ein, die unter sozialistischer, liberaler und konservativer Verantwortung in einem Land besonders schwer wogen, das mit Geschichte und Mythos der „droits de l’homme“ – als Herzstück der Französischen Revolution von 1789 – wie kaum ein zweites verbunden war. Der Algerienkrieg steht in den Standarddeutungen für den Verrat einer westlichen Demokratie an ihren eigenen Prinzipien, für brutale Unterdrückung, immense Opferzahlen und die Etablierung systematischer Folter.

Der Algerienkrieg belastet die französische Nation bis heute. Man sollte meinen, dass Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg genug gehabt hätte von Gewalt und Gefechten. Doch nur neun Jahre später befindet es sich mit Algerien im Krieg um dessen Unabhängigkeit. Der Algerienkrieg wurde von 1954 bis 1962 ausgefochten und markierte den Zusammenbruch der französischen Kolonialmacht.

Als wichtigster Bezugspunkt der nationalen Identität Algeriens gilt bis heute der 1. November 1954. In Algerien wird der im November 1954 begonnene und mit der Unabhängigkeit vom Juli 1962 beendete Krieg »Revolution« genannt. Gefeiert wird er als Gründungsakt einer Nation, die ihre Souveränitätsrechte wiedergewonnen hat. Der Algerienkrieg war einer der blutigsten Befreiungskriege des 20. Jahrhunderts – dabei war Algerien offiziell gar keine Kolonie, sondern französisches Staatsgebiet. Der Prozess der Befreiung von kolonialer Herrschaft wird als tiefgreifendes Trauma erlebt: massive Zwangsumsiedlung ländlicher Bevölkerungsteile, Folterpraktiken, willkürliche Inhaftierungen und Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren. Der Algerienkrieg kostete rund 1.5 Millionen Algerier und rund 25.000 Franzosen das Leben. Rund eine Million „pieds-noirs“ verließen verbittert das Land und siedelten sich zumeist in Südfrankreich an.

Lesung mit Donata Kinzelbach

Donata Kinzelbach verlegt vor allem zahlreiche Übersetzungen von Werken algerischer Autoren ins Deutsche. Die Algerien-Expertin Donata Kinzelbach ist die Gründerin des Donata Kinzelbach Verlags in Mainz – dem einzigen Verlag Deutschlands, der sich auf maghrebinische Literatur in deutscher Übersetzung spezialisiert hat.

Donata Kinzelbach liest u.a. Textauszüge aus „Madame Lafrance“ und „Ausgeblendet“ von Maissa Bey sowie aus „Im Aufbruch“ von Amin Khan.

Madame Lafrance von Maïssa Bey

Aus dem Französischen von Christine Belakhdar. Sujets Verlag 2017

Der Roman Madame Lafrance von Maïssa Bey umfasst die 132 Jahre währende Geschichte Algeriens unter französischer Kolonialherrschaft. Die Autorin schildert die HViele Autoren, die in der aktuellen algerischen Literaturszene eine Rolle
spielen, haben pers nliche Erinnerungen an diese Zeit. Es sind einschneidende
Erlebnisse, die sie tief gepr gt haben, und die sie auch heute, kurz vor dem Rentenalter,
immer noch nicht loslassen. Die Romanautorin Maissa Bey verliert ihren Vater 1956. Er
ist Lehrer, wird vor den Augen seiner Familie verhaftet und vom
auptetappen von der Landung der französischen Armada am 14. Juni 1830 über den von Emir Abdel Kader geführten Widerstand bis hin zum blutigen Befreiungskrieg (1954-1962), das Wüten der Terrororganisation OAS und die Ausrufung der Unabhängigkeit, die mit einer Fluchtbewegung nahezu aller Algerienfranzosen einherging. Die Autorin stützt sich auf Tatsachenberichte, sie hat unzählige Zeitungsartikel ausgewertet, Tagebücher und Briefe von zeitgenössischen Autoren gelesen, wie etwa Charles Baudelaire, Albert Camus, Jules Fery, Victor Hugo, Maupassant, Germaine Tillion, Kateb Yacine.

 

Ausgeblendet von Maissa Bey

Aus dem Französischen von Christine Belakhdar, Kinzelbach Verlag 2011

Eine Zugfahrt nach Marseille wird eine Reise zur Wahrheit über den Algerienkrieg. Im Abteil konfrontiert sind ein älterer Franzose, eine Algerierin, die wegen des Bürgerkriegs in ihrer Heimat in Frankreich lebt, und ein junges Mädchen, Tochter von Algerien-Franzosen, die ihr gegenüber den Unabhängigkeitskrieg stets totschwiegen. Die Gespräche führen zurück ins Jahr 1957. Der Vater der Algerierin stirbt unter der Folter der Franzosen. Der ältere Herr dient als Rekrut am Ort dieser Grausamkeiten. Man hatte das alles ausgeblendet. Aber die Tatsachen sind stärker, werden bedrängend. Ein Bericht von höchster Intensität, frei von Rachegedanken. Das Buch ist ein wichtiges Dokument humaner Gesinnung.

Über die Autorin Maissa Bey

Maissa Bey, geboren 1950 in Algerien, gehört zu den derzeit meistbeachtesten weiblichen Stimmen der französischsprachigen algerischen Gegenwartsliteratur. Die Autorin von Romanen, Erzählungen, Essays und Theaterstücken ist in Algerien und Frankreich mit zahlreichen Preisen für ihr literarisches Schaffen ausgezeichnet worden. Sie ist Gründerin und Vorsitzende der algerischen Frauenvereinigung „Parole et écriture“. NACHTS UNTERM JASMIN ist der erste, in deutscher Übersetzung erschienene Band mit Texten der Autorin. Im Februar 2011 war Maissa Bey auf einer Lesereise in Deutschland.

„Wirklich erstaunlich, dass es von Maissa Bey noch kein Buch auf Deutsch gab: Sie ist DIE weibliche Stimme der algerischen Literatur, nachdem Assia Djebar ja schon lange nicht mehr in ihrer Heimat lebt. In diesem Erzählband schreibt Maissa Bey über Frauenschicksale in Algerien, die alle ganz unterschiedlich sind und die doch der Geist der Revolte gegen ein Leben in (männlichen) Fesseln eint. Gut, dass Maissa Bey endlich auf Deutsch zu lesen ist!“ (WDR)

 

Im Aufbruch von Amin Khan (Hrg.)

Aus dem Französischen von Tina Aschenbach/Norbert Becker, aus dem Englischen von Tina Aschenbach und aus dem Arabischen von Mohamed Khoudir/Ilyes Senhadji. Kinzelbach Verlag 2019

Seit dem 22. Februar gehen Millionen von Menschen in Algerien auf die Straße. Was sie fordern, sind die Umsetzung humanitärer Werte und die Implementierung einer politischen Führung, die integer die Rechte des Volkes vertritt. Der Band vereint Beiträge zu den Demonstrationen und gibt Einblicke in politische und soziologische Hintergründe.

Mitwirkende Autoren sind: Amin Khan, Idriss Terranti, Feriel Ait-Ouyahia, Mouanis Bekari, Mouloud Boumghar, Lynda Abbou, Mohamed Tadjadit, Farid Chaoui, Tin Hinan El Kadi, Mohamed Magani, Said Djaafer, Akram Belkaid, Sami Benmehidi, Maya Ouaissa, Amel Ouaissa, Nejib Sidi Moussa, Mustafa Benfodil, Neryem Belkaid, Rym Khene, Salah Badis.

Über den Autor Amin Khan

Amin Khan wurde am 1956 in Algier geboren. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaft und Philosophie in Algier, Paris und Oxford. Während seiner beruflichen Laufbahn war er Lehrer, Diplomat und internationaler Beamter. 1989 gründete er die algerische Assoziation für Zukunftsforschung, die er bis 1993 leitete. Zahlreiche Publikationen. Für Arabischer Blues erhielt er 2012 den 1. Mittelmeerpreis für Lyrik sowie den François-Coppée-Preis der Französischen Akademie. Er koordinierte den Sammel-band Présence de Tahar Djaout, poète, der 2013 bei Barzakh erschien, veröffentlichte 2014 den Gedichtband Rhummel bei Apic, Algiers. 2017 veröffentlichte er Gedichte des Monats August und Bittere Tage bei elKalima. Er leitet die Sammelbuchreihe Nous autres, Eléments pour un manifeste de l’Algérie heureuse, die zwischen 2016-2019 bei Chihab erschien.

Über die Verlegerin Donata Kinzelbach

Donata Kinzelbach (*1955 in Gerolstein) ist eine deutsche Verlegerin, studierte Komparatistik in Mainz und gründete dort 1987 den Verlag Donata Kinzelbach. Der Maghreb und seine Autoren ist die Welt, auf die sich der Verlag Donata Kinzelbach seit mehr als 32 Jahren als einziger Verlag für Literatur aus dem Maghreb in Deutschland spezialisiert hat. Bislang liegen über 100 Titel namhafter Autoren aus Marokko, Algerien und Tunesien in Übersetzung aus dem Französischen und Arabischen vor, die vom Donata Kinzelbach Verlag herausgegeben worden sind. Donata Kinzelbach leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Kennenlernen des Maghreb. Sie erhielt 2000 für ihr Lebenswerk den Medienpreis „Mohammed Nafi Tschelebi“ des Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland Stiftung e.V. (ZIAD) und wurde 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz für besondere verlegerische Verdienste und interkulturellen Einsatz ausgezeichnet.

 

 




Stammtisch der Kulturen im Zeichen Ägypten

Stammtisch der Kulturen im Zeichnen Ägypten mit Vortrag, Live-Musik und kulinarischen Spezialitäten aus der Region.

Unternehmensberater Kamal Omar hält einen Vortrag über „Rationalismus, Erwartungen und Konflikte“. Warum haben wir fast jeden Tag mit Konflikte zu tun? Wie kommen Konflikte zu Stande? Wie können wir Konflikte mildern oder manchmal sogar eliminieren? In dem Vortrag wird der Versuch unternommen den Zuschauer den Blick dafür zu schärfen und damit das Zusammenkommen der Kulturen erleichtert wird.

Im Anschluss gibt es kulinarische Köstlichkeiten aus der Region zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Abgerundet wird der Abend mit Musik. Der aus Tunesien stammende und talentierte Multi-Instrumentalist Adam Saidani sorgt für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung.




Maghrebinisches Fastenbrechen am 18.05.2019

Einladung zum Maghrebinischen Fastenbrechen

Samstag, den 18. Mai 2018 um 20:00 Uhr, Kulturschloss Wandsbek, Königsreihe 4, 22041 Hamburg

Auch Nicht-Muslime sind herzlich willkommen!

Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Eine Anmeldung bis zum 15.05.2019 unter info@maghreb-haus.de ist erforderlich!

Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden sind erwünscht! Es wäre schön, wenn die Teilnehmer einen kulinarischen Beitrag zum Buffet beisteuern und etwas zu essen mitbringen könnten! 

Der Stammtisch der Kulturen fällt diesmal in den Fastenmonat Ramadan. Im Fastenmonat Ramadan sind Spiritualität, Besinnung und Miteinander von besonderer Bedeutung.  Das Maghreb Haus e.V. möchte diese besinnliche Zeit mit seinen Kooperationspartnern zum Anlass nehmen und in diesem  Jahr erneut wieder  herzlich  zu  einem  gemeinsamen Fastenbrechen (Iftar-Empfang) einladen. Damit möchten wir ein Zeichen für  Toleranz und ein friedliches Miteinander in Vielfalt setzen. 


Wir treffen uns zum Maghrebinischen Fastenbrechen in familiärer Atmosphäre. Neben leckerem Essen werden wir auch ein buntes Programm für Euch zusammenstellen.

Ramadan ist für Muslime in aller Welt ein großes Fest des Glaubens und der Begegnung und gilt als Monat der Solidarität, der Versöhnung und des Friedens.  In 2019 wird der Fastenmonat voraussichtlich am 6. Mai beginnen und bis zum 3. Juni anhalten. Der 4. Juni ist damit der erste Tag des darauffolgenden Monats Schawwal und der erste Tag des dreitägigen Fest des Fastenbrechens.

Wir freuen uns auf Euch!

 




Podiumsdiskussion zum Weltfrauentag 2019

 Der Internationale Frauentag – auch Weltfrauentag genannt – wird weltweit am 8. März gefeiert und ist für Frauen seit mehr als hundert Jahren ein wichtiges Datum. Das Maghreb Haus e.V. nimmt dieses Datum zum Anlass, um die Situation der Frauen in der MENA-Region nach dem arabischen Frühling zu thematisieren.

Moderation: Jutta Höflich, Schriftführerin des Maghreb-Hauses e.V. und Vize-Vorsitzende des DESERTEC University Netzwerks,

Was hat sich für Frauen nach dem Arabischen Frühling verändert? Diese und andere Fragen werden am Freitag, 08. März, um 19:00 Uhr im Kulturschloss Wandsbek thematisiert und in einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit Frauen unterschiedlicher Herkunft diskutiert. Frau Jutta Höflich, Schriftführerin des Maghreb-Hauses e.V. und Vize-Vorsitzende des DESERTEC University Netzwerks, moderiert die Podiumsdiskussion.

Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion steht das Vorzeigeland des „Arabischen Frühlings“ Tunesien. Tunesien gilt als vorbildlich im arabischen Raum, was Frauenrechte angeht, und steht in manchen Bereichen im Vergleich mit westlichen Ländern ebenfalls gut da.

Wir werden uns mit der Ethnologin, Islamwissenschaftlerin und gebürtigen Tunesierin Dr. Sameh Dridi über die Entwicklung in Tunesien austauschen und diskutieren. Ebenso erwarten wir Frauen aus Ländern der MENA-Region, die über ihre Erfahrungen berichten werden.

Im Anschluss gibt es kulinarische Köstlichkeiten aus der Region zum Selbstkostenpreis und Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Abgerundet wird der Abend mit Musik. Der aus Tunesien stammende und talentierte Multi-Instrumentalist Adam Saidani sorgt für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung.

Haupgast: Die Ethnologin, Islamwissenschaftlerin und gebürtige Tunesierin Dr. Sameh Dridi.

Dr. Sameh Dridi ist interkulturelle Trainerin, Islamwissenschaftlerin und Sprachdozentin. Sie konzipiert und leitet Workshops, interkulturelle Trainings, Seminare und Beratungen für verschiedene Zielgruppen (z.B. Menschen mit Migrationserfahrung/Fluchterfahrung, multikulturelle Teams, Mitarbeiter unterschiedliche Institutionen und Unternehmen) durch. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind unter anderem interkulturelle Kommunikation, Integration und Migration, Kultursensibilisierung und interkulturell bedingte Konflikte. Die gebürtige Tunesierin studierte Ethnologie, Soziologie und Arabistik an der Freien Universität Berlin mit dem Abschluss „Magister“ und promovierte im Fach Islamwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin.

Stammtisch der Kulturen

Unter dem Motto „Fremde werden Freunde – eine Initiative für Toleranz und friedliches Zusammenleben“ wird das Projekt „Stammtisch der Kulturen“ von  Maghreb Haus e.-v. seit Sept. 2016 in Kooperation mit Kulturschloss Wandsbek durchgeführt. Es hat in der Bevölkerung erfreuliche Resonanz gefunden und sich in Wandsbek gut etabliert. Der Stammtisch der Kulturen ist eine offene Plattform der Begegnung und der Unterhaltung für Menschen aller Kulturen und hat das Ziel, Wissen über die Werte unterschiedlicher Kulturen zu vermitteln und interkulturelle Verständigung zu fördern. Er bietet die Möglichkeit, bei einem für den Abend festgelegten Länder- oder Themenschwerpunkt und bei gemeinsamen Essen, Musik und Diskussionen andere Menschen näher kennen zu lernen und miteinander ins Gespräch zu kommen – über alle Kulturgrenzen hinweg. Durch Begegnungen mit Menschen anderer Kulturen weitet sich unser Horizont aus und lassen sich Ängste und Vorurteile damit abbauen. Fremde Kulturen bereichern nicht nur das Leben, sondern machen es noch bunter. Wir heben den kulturellen Charakter unseres Stammtisches und jeden Stammtisch wird mit einem stets wechselnden kulturellen Rahmenprogramm über die Länder der MENA-Region gestaltet.

Der Stammtisch der Kulturen findet in einer Zeit statt, in der wir um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft kämpfen und Vorurteile gegen Menschen anderer Herkunft oder anderen Glaubens entkräften müssen. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich unser Horizont in Begegnungen mit den Menschen anderer Kulturen weitet und sich Ängste und Vorurteile mit Begegnungen abbauen lassen. Fremde Kulturen bereichern nicht nur das Leben, sondern machen es noch bunter. Wir laden Euch herzlich zu unserem Stammtisch der Kulturen ein.