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Unter der Überschrift „Im Hamburger Maghreb Haus Toleranz leben” berichtete das Hamburger Wochenblatt über das Maghreb Haus e.V. und seine Aktivitäten in seiner Ausgabe vom 25.01.2017. Das Interview führte die freie Journalistin Christa Möller mit Dr. Aroui, der Vorsitzender des Maghreb Haus e.V.

Von Christa Möller, Hamburger Wochenblatt – Ausgabe N°4 vom 25.01.2017

 

Im Hamburger „Maghreb Haus“ Toleranz leben

Kamal Omar (Unternehmensberater), Donata Kinzelbach (Verlegerin) und Jutta Höflich (Freiberuflerin im Bereich Kultur) sowie Dr. Mohammed Khalifa (Dozent an der Uni-Hamburg, Initiator der Arabischen Kulturwochen und Vorsitzender des Arabischen Kulturforums), Marion Beckhäuser (Freie Fotojournalistin und Unterstützerin), der Vereinsvorsitzende Dr. Djelloul Aroui und Dounia El-Korchi (Vorsitzende Deutsch-Marokkanischer Kultur Kontakt). Foto: Maghreb Haus

Verein für kulturelle Vielfalt und interkulturelle Verständigung. Regelmäßiger Stammtisch der Kulturen im Kulturschloss

Von Christa Möller

Rahlstedt/Wandsbek Dr. Djelloul Aroui liegen Toleranz und das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Konfessionen und Kulturen am Herzen. Der gebürtige Algerier lebt seit etwa 22 Jahren in Deutschland, hat an der Universität Hamburg in Informatik promoviert und in Rahlstedt eine Heimat gefunden. Dort wohnt er mit seiner Frau, die ebenfalls aus Algerien stammt, und den beiden Kindern, mit denen das Ehepaar überwiegend deutsch, aber auch den maghrebinisch-arabischen Dialekt spricht. Als „Maghreb“, „Westen“, bezeichneten die arabischen Eroberer des 7. Jahrhunderts die Landmasse zwischen Lybischer Wüste und Atlantischer Küste, zu der Algerien ebenso gehört wie Tunesien und Marokko. „Zum „großen Maghreb“ zählen auch Libyen und Mauretanien“, erläutert Dr. Aroui.

„Stammtisch der Kulturen“

Beim “Stammtisch der Kulturen” im Kulturschloss Wandsbek Foto: Maghreb Haus

Die Belange von Menschen mit maghrebinischem Migrationshintergrund fördern, das vielfältige kulturelle Erbe des Maghreb sowie seines Beitrages zur europäischen Kultur und zum Weltkulturerbe vermitteln, erforschen und bewahren, das gehört zu den Zielen des Vereins „Maghreb Haus“ – das deutsch-maghrebinische Haus zur Förderung von Toleranz und friedlichem Zusammenleben, den Dr. Aroui im Juni 2015 gegründet hat. „Ich habe Freunde und Bekannte mit und ohne Migrationshintergrund angesprochen“, sagt er. So fanden sich rund 20 Aktive, die sich nun regelmäßig ehrenamtlich für den Verein engagieren, der überwiegend im Bezirk Wandsbek aktiv ist. Einmal monatlich, an jedem zweiten Freitag von 19.30 bis 22 Uhr, lädt das „Maghreb Haus“ zum „Stammtisch der Kulturen“ ins Kulturschloss Wandsbek an der Königsreihe 4 ein, wo die Gelegenheit zum Essen und zum Austausch besteht. „Der Raum im Kulturschloss ist immer voll“, freut sich Dr. Aroui über die gute Resonanz.

Der nächste Termin ist 10. Februar

„Der Maghreb ist nicht das, was man in den Medien hört“, sagt er nicht zuletzt mit Blick auf die Ereignisse der Silvesternacht 2015 in Köln. Dagegen stehen Menschen, die gut integriert sind, sich als Deutsche verstehen. Viele kamen bereits in den 1960er-Jahren als Gastarbeiter im Rahmen des Abkommens zur Anwerbung von Arbeitskräften mit den Maghreb-Staaten, beteiligten sich am Wiederaufbau Deutschlands und so leben heute etwa 300.000 Menschen mit maghrebinischem Migrationshintergrund bereits in zweiter, dritter oder vierter Generation in Deutschland. Die Bewahrung ihrer Identität ist wichtig, aber „wir stehen für grundlegende menschliche Werte wie Toleranz, Vielfalt, Respekt, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, die uns über alle Kulturgrenzen hinweg verbinden“, betont Dr. Aroui. Der Verein will zu einem friedlichen und harmonischen Zusammenleben deutscher und ausländischer Mitbürger beitragen und sich den deutsch-maghrebinischen Beziehungen widmen.

Das Maghreb Haus organisiert Kulturabende und traditionelle Feste, Vorträge und zweisprachige Lesungen und kann dabei auf mehrere Kooperationspartner zurückgreifen. Dazu zählen neben dem Kulturschloss Wandsbek der Verein Deutsch-Marokkanischer Kultur Kontakt, die Bücherhallen Hamburg, die Gesellschaft für Kultur und Wissenschaft des Maghreb in Düsseldorf und das Arabische Kulturforum. Im vergangenen Jahr beteiligte sich der Verein an den
12. Arabischen Kulturwochen an der Hamburger Universität. Im Mai 2016 hat Dr. Djelloul Aroui das „Maghreb Magazin“, ein deutschsprachiges Online-Magazin für Geschichte und Kultur rund um den Maghreb gegründet, denn „mein persönliches Anliegen ist es auch, der Maghreb und seine 3000 Jahre Geschichte und Kultur den deutschen Mitbürgern nahe zu bringen und dabei Brücken zwischen beiden Kultur zu bauen.“

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